Erfolgsfaktor: Lifecycle Management Enterprise-Applikationen

Die Einführung einer Enterprise Applikation, welche fortlaufend an Ihre Anforderungen angepasst wird, verändert nicht nur die Arbeitsweise Ihrer Anwender, sondern stellt auch Ihre IT-Abteilung vor ganz neue Herausforderung. In diesem Blogbeitrag möchte ich mit Ihnen meine Erfahrungen teilen, welche ich in meiner Laufbahn als IT Spezialist in den letzten 10 Jahren gesammelt habe.

Welche Rolle spielt das Mindset?

IT-Abteilungen oder Abteilungen mit der Verantwortung für unternehmenswichtige Applikationen spielen in der heutigen Zeit eine immer zentralere und wichtigere Rolle. Schließen Sie für einen Moment Ihre Augen und überlegen sich welche Auswirkungen der Ausfall Ihres ERP- oder CRM-System auf das Unternehmen hätte.

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Ich war bei einigen Unternehmen im Einsatz, die für einzelne Applikationen eigene Teams zur Wartung und Weiterentwicklung gegründet haben. Bei einem genaueren Blick auf die Struktur und Organisation dieser Teams musste ich feststellen, dass diese oftmals nach dem Prinzip “Punk Rock” agiert haben. Es gab keine einheitlichen Prozesse und keine Qualitätssicherung. Ich habe mir die Frage gestellt, woran das liegt und warum sich keiner um solche Standards kümmert.

Daher habe ich mit einigen Team-Leadern und Team-Mitgliedern solcher Applikation-Teams gesprochen. Dabei kam ich zu dem Schluss, dass oft die falsche Mentalität bzw. ein falsches Mindset in den Teams herrscht. So wurde mir auf die Frage, welches Ihr Hauptprodukt sei, ein Endprodukt des Unternehmens genannt und durchgehend waren die Kunden die Endkunden des Unternehmens.
Eine solche Identifikation mit dem Unternehmen ist zwar wichtig und lobenswert – ist es jedoch nicht wichtiger, dass sich solche Teams mit dem System das sie betreuen identifizieren und Ihre Anwender als Kunden sehen?

Meiner Erfahrung nach motiviert diese Einstellung Teams dazu bessere Ergebnisse zu liefern, höchsten Qualitätsansprüche gerecht zu werden und kunden- bzw. anwenderorientierter zu denken. Denn die Applikation ist ihr Produkt – und wer möchte schon, dass sein Produkt qualitativ schlecht ist und die Kunden damit unzufrieden sind?

Welches Mindset haben Ihre Mitarbeiter?

Warum ist Lifecycle Management wichtig?

Das Mindset Ihrer Teams ist der Grundstein, jedoch hilft die richtige Einstellung nur bedingt dabei einen durchgängigen Prozess zu leben, welcher konstant hohe Qualität garantiert. Daher möchte ich Ihnen folgend das Prinzip eines Product Lifecycle Management in Bezug auf Enterprise Applikationen näherbringen.

Was bedeutet Product Lifecycle Management – zu Deutsch Produktlebenszyklusmanagement -überhaupt? Wie Sie bestimmt bereits ahnen hat es irgendetwas mit dem Verlauf eines Produkts zu tun, genauer gesagt bildet der Lifecycle den Lebenszyklus eines Produkts von der Einführung bis zur Abschaffung ab. Da die Einführung eines Enterprise-Systems eine Wissenschaft für sich ist, werde ich diesen Teil in diesem Beitrag nicht beachten. Sollten Sie sich trotzdem für die Einführung von z.B. Salesforce Interesse, empfehle ich Ihnen ein Blick in unser kostenfreies E-Book Salesforce Einführung zu werfen.

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Wie könnte jetzt der normale Zyklus während des Bestehen ihrer Applikation aussehen? Ich habe mir hierfür große Softwarehersteller wie z.B. Microsoft, Apple und Adobe genauer angeschaut und ihre Arbeitsweise analysiert. Was dabei auffällt ist, dass ihre Software sei es die Office Suite von Microsoft oder das Betriebssystem von Apple in festen Abständen Neuerung und Verbesserungen erhalten. Diese Zeitpunkte sind sogenannte Releases. Sie fragen sich vielleicht warum sie nicht jede Neuerung oder Verbesserung ihren Anwendern sofort zur Verfügung stellen sollen?

Diese Frage lässt sich leicht beantworten ein definierter Rahmen ihnen erlaubt ihnen durchdachte Qualitätssicherungs- und Entwicklungsstrategien zu etablieren. Außerdem kann eine Release-Strategie mit Release Notes oder sogar kleinen Webinaren / Training die Akzeptanz bei ihren Anwendern also ihren Kunden deutlich erhöhen. Zum dem haben ihre Anwender auch keinen Gefallen daran, wenn sich das System ständig ändert.

Wie kann also so ein Releasezyklus aussehen? Diese Frage kann ich ihnen leider nicht pauschal beantworten, da so ein Prozess stark von Ihren bestehenden Prozessen und Methoden abhängig ist.
Für mich besteht jedoch jeder gute Releasezyklus aus mindesten vier Phasen. Der Vorbereitungsphase, Umsetzungsphase, Testphase und der Veröffentlichung.

Die Vorbereitungsphase

Während der Vorbereitungsphase wird wie der Name schon sagt das Release vorbereitet bzw. Geplant. Dazu gehört zu definieren, welche Verbesserungen und Erweiterungen in dem Release in Angriff genommen und von wem diese Anforderungen umgesetzt werden.

Das wirkliche Doing

Die Umsetzungsphase dient hauptsächlich der Implementierung der Veränderungen in einem Testsystem. Gerade in dieser Phase entscheidet sich die Qualität ihres Systems. Neben den eigentlichen Anpassungen am System kann diese Phase bereits dazu genutzt werden Release Notes, Trainings und alles weitere für eine erfolgreiche Veröffentlichung und Akzeptanz zu schaffen.

Die Testphase

In der Testphase oder Betaphase wird das Release vollumfänglich einigen Anwendern zur Verfügung gestellt. Hier ist ihre voll Aufmerksamkeit gefordert! Denn durch das Feedback ihrer Beta-Benutzer erhalten Sie wichtiges Feedback wie Zufrieden ihre Kunden mit ihrer Arbeit sind. Fragen die auftauchen können Sie sammeln und in einem FAQ zusammenfassen und bei der Veröffentlichung bereitstellen.

Der Abschluss

Sobald die Testphase abgeschlossen ist, dass Feedback ihrer Kunden eingearbeitet wurde, geht es Richtung Veröffentlichung. Eine reibungslose Veröffentlichung ist das A und O, hier können Sie das Vertrauen ihrer Kunden sehr schnell verlieren. Daher empfehle ich die Veröffentlichung gut zu planen und durch eine Generalprobe sicherzustellen, dass nichts schief läuft.

Rollen des Lifecycle Managements

Neben den verschiedenen Phase besteht so ein Zyklus natürlich auch aus verschiedenen Rollen, wie z.B. einem Release-Manager, einem Kunden-Manager und Entwickler-Teams. Welche Rollen es gibt und wie die genauen Aufgaben aussehen ist wieder von Unternehmen zu Unternehmen oder sogar von Team zu Team unterschiedlich.

Steigern Sie die Qualität ihrer Systeme

Konnte ich ihnen einige Ideen für Ihr Unternehmen aufzeigen oder haben Sie noch Fragen? Lassen Sie uns gerne in einem gemeinsamen Workshop ihren perfekten Release Lifecycle entwerfen.

PS: Falls Sie erwägen einige Themen bei sich zu verändern, achten Sie auf ein durchdachtes Change Management. Veränderungen, egal wie positiv diese sind, werden nicht immer einfach akzeptiert. Hierbei kann ihnen ein gutes Change Management helfen. Falls Sie darüber mehr erfahren wollen, empfehle ich Ihnen unseren Blogbeitrag Erfolgreiches Change Management.

Patrick Holder

Patrick Holder

Mein Name ist Patrick Holder und ich bin begeisterter Salesforce Consultant und Teamleiter im Fachbereich mindforce. Im Bereich CRM kann ich meine Leidenschaft für IT und wirtschaftliche Prozesse vereinen.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie mich!



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Ein Kommentar zu "Erfolgsfaktor: Lifecycle Management Enterprise-Applikationen"

Demian Wormgoor - 17. August 2018 | 16:23

Hallo Leute,
sehr interessanter Beitrag. Wie viel arbeit steck dahinter einen Release Lifecycle zu entwerfen? Finde das Thema sehr interessant, für mich ist es nur noch fragwürdig, wie viel Aufwand dahinter steckt.

Ich wäre für eine Antwort sehr Dankbar,
Demian Wormgoor

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