{"id":3523977,"date":"2023-11-30T09:15:05","date_gmt":"2023-11-30T08:15:05","guid":{"rendered":"https:\/\/mind-force.de\/?p=3523977"},"modified":"2024-07-15T14:50:24","modified_gmt":"2024-07-15T12:50:24","slug":"best-of-november-2023","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/mind-force.de\/eins-noch\/best-of-november-2023\/","title":{"rendered":"Vertrauen verspielt | Best-of IT f\u00fcr Vertrieb und Service \u2013 November 2023"},"content":{"rendered":"\n

Salesforce pusht wenig überraschend auf seinen Veranstaltungen weiterhin KI als universelles Werkzeug für schnellere Kundenkommunikation und erfolgreicheres Business. Das auch mehrfach erwähnte Thema Vertrauen hat ganz ohne Salesforce plötzlich an Relevanz gewonnen. Grund dafür ist das Chaos bei OpenAI.<\/p>\n

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Theorie vs. Realität<\/h2>\n

Die Salesforce Word Tour in Düsseldorf Mitte November stand ganz im Zeichen der künstlichen Intelligenz<\/a>. Trotz Bahnstreik hatten es wirklich viele BesucherInnen zum Event geschafft. In entspannter Atmosphäre hat Salesforce Deutschland die Message weitergetragen, die zuvor auch schon auf der Dreamforce verkündet worden ist: Der Nutzen von KI kann nur dann ausgespielt werden, wenn man alle Daten im Zugriff hat. Dafür setzt Salesforce auf das Produkt Data Cloud – mit kostenlosen Einstiegsangeboten für kleine Datenmengen.<\/p>\n

Die auf dem Event dargestellte Leichtigkeit von Analysen und Dashboards mit einem Klick empfand ich wirklich als appetitanregend. Ich hatte deshalb gleich Lust am nächsten Tag im Büro mal wieder ins Analytics Studio zu schauen und mich an ein neues Dashboard zu setzen. Nur um dann mal wieder von der Realität eingeholt zu werden. Ja, die Information steht nicht zur Verfügung, die müssten wir erst noch extrahieren. Müssen wir entwickeln. Da ist es wieder, die Datenlücke, die ein effektives Analytics verhindert – und ich habe noch nicht mal mit KI angefangen.<\/p>\n

Vertrauensverlust bei OpenAI<\/h2>\n

Ein anderes Thema hat dann Tage später ungeahnte Aktualität bekommen. Auf dem Salesforce-Event war viel von Vertrauen die Rede. Vertrauen, das da sein muss, wenn man eine KI an seine innersten Daten heranlässt. Da hat Salesforce nochmal betont, dass ihr sogenannter Einstein Trust Layer sicherstellt, dass KI-Modelle entweder als exklusive Instanzen laufen oder eine Filterung sicherstellt, dass externe KI-Modelle nicht plötzlich Unternehmensinterna verinnerlichen und bei der nächsten Anfrage dem Wettbewerb preisgeben.<\/p>\n

Unerwartet und dazu passend gab es Tage nach dem Event ein wirklich absurdes Schauspiel, als bei OpenAI, dem wichtigsten KI-Unternehmen der Welt, völlig überraschend der CEO Sam Altman gefeuert wurde. Nur um dann fünf Tage später wieder eingestellt zu werden<\/a>. Wobei im Stundentakt Neuigkeiten kamen: Unter anderem bot der überrumpelte Hauptinvestor Microsoft kurzerhand Altman einen Job an oder der offene Brief der ca. 700 Beschäftigten über Twitter-X an den Aufsichtsrat mit der Drohung zu Microsoft zu wechseln, sollte man Sam Altman nicht wieder einsetzen. Ob das alles wirklich passiert ist, weil OpenAI einen Durchbruch im Thema Künstliche Allgemeine Intelligenz (AGI) unter den Teppich kehren wollte, dürfte Stoff für mindestens einen Netflix-Film sein. Ach ja, Salesforce-CEO Marc Benioff hat ebenfalls allen wechselwilligen Angestellten von OpenAI ein Jobangebot gemacht<\/a> – denn die Einstein-Plattform wäre genau das richtige Zuhause für KI-Ingenieure. Na ja, die X-User haben mit Humor reagiert.<\/p>\n

Auf jeden Fall: Innerhalb von wenigen Stunden hat OpenAI das über Monate aufgebaute Vertrauen in das Unternehmen, die Marke und das Leistungsversprechen massiv geschädigt. Salesforce und andere etablierte Unternehmen dürften davon profitieren – im Business zählt eben nur eines noch mehr als der Preis: Kann ich dir vertrauen?<\/p>\n

Viele Grüße
\nRobert Richter<\/p>\n

PS: Auch wenn kein Warnstreik ist, macht es gerade zumindest auf der Achse Düsseldorf – Berlin keinen Spaß, Bahn zu fahren. Passenderweise wurde neulich in der Sendung mit der Maus die interessante Frage aus dem Ausland gestellt, warum es eigentlich im Deutschen ausgerechnet „höchste Eisenbahn“ heißt<\/a>, wenn man sich richtig beeilen soll? Antwort: Das basiert wohl auf Versprecher aus einem Theaterstück von vor über 170 Jahren. Der zerstreute Postbote aus dem Stück verwechselte immer Worte und sagte eben auch: „Es ist höchste Eisenbahn, die Zeit ist schon vor drei Stunden angekommen“ und hat es damit in den Sprachgebrauch geschafft. Hätte mich auch gewundert, wenn das aus positiver Erfahrung entstanden wäre.<\/p>\n

Unsere Webinare<\/h2>\n

Eine Übersicht der gesamten Webinare finden Sie unter folgendem Link: mindforce Webinare<\/a><\/strong><\/p>\n