Dennis Grzyb
13. November 2018

Wie die Zeit vergeht – Salesforce IDE im aktuellen Überblick

Lange ist es her, dass Robert Richter hier auf diesem Blog einen Artikel über seine Erfahrungen mit den verschiedenen Salesforce-Entwicklungsumgebungen veröffentlicht hat. Während viele der dort erwähnten Umgebungen Dauerbrenner sind (oder sich wie die integrierte Entwicklerkonsole nicht viel verändert haben), gibt es doch ein paar Neuerungen, die ich in diesem Blogartikel ansprechen werde.

Markt im Wandel – Die Suche nach der richtigen Salesforce IDE

Nachfolgend gibt es zu folgenden Entwicklungsumgebungen Neuigkeiten oder Infos:

  • MavensMate für Atom / SublimeText
  • Visual Studio Code mit Salesforce Plugin
  • Illuminated Cloud / JetForcer für IntelliJ IDEA
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MavensMate sagt Lebewohl

Traurig, aber wahr: Der Support für vieler Leute Lieblings Salesforce IDE wurde eingestellt. Der Entwickler Joe Ferrera hat im August 2017 bekannt gegeben, dass es keine Weiterentwicklung an dem Plugin mehr geben wird. Weiterhin verwendbar ist es, jedoch besteht die Gefahr, dass es durch Updates von Salesforce in Zukunft nicht mehr funktioniert und man auf lange Sicht dann ohnehin auf eine neue Entwicklungsumgebung umsteigen muss.

Sublime Text mit Mavensmate als Salesforce IDE

MavensMate war für viele Leute die beliebteste Lösung

Ich denke ich spreche für einen großen Teil der Salesforce-Entwickler wenn ich sage: Danke Joe für deine Arbeit an Mavensmate. Viel Erfolg für zukünftige Projekte. Stellt sich nur die Frage, was wir jetzt stattdessen verwenden können. Die altbekannte Entwicklerkonsole gibt es nach wie vor, und auch die Salesforce IDE für Eclipse ist weiterhin eine Alternative. Jedoch gibt es auch Neues am Horizont!

Visual Studio Code mit Salesforce Plugin

Vom MavensMate-Entwickler selbst angesprochen gibt es für den universell einsetzbaren und leichtgewichtigen Visual Studio Code Editor mittlerweile ein offizielles Salesforce Plugin. Wahnsinn, eine offizielle Salesforce IDE außerhalb der Entwicklerkonsole! Der Haken: Dieses Plugin funktioniert derweil nur mit Salesforce DX, was sich bekanntermaßen im Betastadium befindet. Das bedeutet ebenfalls, dass viele Nutzer leider erstmal nicht in den Genuss des Programms kommen werden. Alleine die Tatsache, dass man sich vorwiegend mit den DX-spezifischen “Scratch Orgs” und nicht wie gehabt mit Sandboxes in die Umgebung einwählen kann, ist für viele Benutzer ein Totschlagargument. Da Entwicklung mit Salesforce DX derzeit vor allem bei viel Eigenentwicklung mit sehr vielen Caveats behaftet ist, sollte man sich den Umstieg auf dieses Plugin gut überlegen.

Mavensmate für Visual Studio Code

Auch in Visual Studio Code lässt MavensMate uns (noch) nicht alleine.

Leider konnte ich mit diesem Editor selbst noch keine Erfahrungen machen, jedoch gibt es auch ein MavensMate Plugin sowie weitere für alle Salesforce-Entwickler verfügbaren Erweiterungen, die einen Umstieg erleichtern können. Viele Entwickler sind von Atom oder Sublime Text auf Visual Studio Code umgestiegen und bereuen es keine Minute. Vielleicht sind Sie ja auch bald einer davon! Wenn Sie wegen der Neuigkeiten MavensMate nicht benutzen möchten, wird beispielsweise auch das ForceCode-Plugin angeboten, welches Entwicklung für Salesforce in VS Code ermöglicht.

Hierzu sei gesagt, dass das ForceCode-Plugin im Store von Visual Studio Code leider nicht mehr weiterentwickelt wird, seitdem das offizielle Salesforce Plugin herausgebracht wurde. Da es aber von Anfang an Open Source war, versuchen sich nunmehr andere Entwickler daran. Der Entwickler daishi4u entwickelt beispielsweise aktiv daran und sorgt dafür, dass es auch fortwährend verwendet werden kann.

IntelliJ IDEA mit Illuminated Cloud / JetForcer

IntelliJ IDEA war für mich schon in der Universität die Entwicklungsumgebung meiner Wahl, da sie für Java viel stabiler lief und schöner aussah, als es zu seiner Zeit Eclipse tat. Auch jetzt im Beruf wurde ich hellhörig, als ich von einer Salesforce IDE für IntelliJ gehört hatte. Ein Salesforce-Plugin soll es in der Vergangenheit sogar kostenlos gegeben haben, jedoch ist dieses Projekt nun zum Konkurrenzprodukt von Illuminated Cloud names JetForcer geworden.

Illuminated Cloud für IntelliJ IDEA

Illuminated Cloud für IntelliJ IDEA

Featuretechnisch schenken sich die beiden Salesforce IDE Variationen nicht viel, beide haben Versionskontrolle über Git und andere Lösungen, können Code automatisch an den verschiedensten Stellen vervollständigen, Metadaten synchronisieren und deployen. Durch die Integration in IntelliJ sind ebenfalls Komfortfeatures wie einfaches Refactoring bereits vorhanden. Eines meiner Lieblingsfeatures ist der Aufbau einer Offline-Symboltabelle, mit der ich weiterarbeiten kann, wenn ich gerade mal keinen Empfang habe. Die Metadaten werden einfach aus dem eigenen Speicher abgefragt. Ein Argument, das zum Problem werden könnte: JavaScript wird nur mit IntelliJ Ultimate unterstützt. Wem es nichts ausmacht, die JavaScript-Controller für Lightning im Browser zu debuggen, kann jedoch beherzt auch zu der kostenlosen Alternative greifen und sich mit dem Plugin SonarLint ein wenig helfen lassen.

Unternehmen, die ein ERP- und ein CRM-System im Einsatz haben, beschäftigen sich oft mit der Frage, wie die Daten aus dem ERP-System zuverlässig, schnell und einfach in das CRM-System gelangen – und andersherum.

Beide IDE-Lösungen haben eine 30-tägige Testversion und kosten daraufhin eine einmalige Lizenzgebühr von rund 60 USD. Ich persönlich verwende mittlerweile Illuminated Cloud mit der kostenlosen IntelliJ-Version und bin sehr zufrieden. Apex und VisualForce entwickeln sich prächtig. Erst vor kurzem wurde ebenfalls die neue Version von Illuminated Cloud  vorgestellt, in der kontinuierlich mehr Wert auf Lightning-Entwicklung gelegt wird, vor allem in Form von Unterstützung für WebStorm, die JavaScript-IDE von IntelliJ. Diese schlägt mit einer jährlichen Abonnement-Gebühr zu Buche, verspricht jedoch auch ein nochmal besseres Entwicklungserlebnis als die erste Ausgabe. Ich bin gespannt!

Wie die Zeit vergeht – Salesforce IDE im aktuellen Überblick
Schluss mit Developer Console
Es warten viele Alternativen auf Sie.

Wechseln Sie zu einer Entwicklungsumgebung, die Ihren Ansprüchen gerecht wird. Haben Sie ebenfalls schon Erfahrungen gemacht? Gerne stehe ich für einen Austausch zur Verfügung.

Dennis Grzyb

Dennis Grzyb

Mein Name ist Dennis Grzyb und ich bin Salesforce Consultant im Fachbereich mindforce. Mein Interesse an CRM und Geschäftsprozessen lebe ich in administrativen und Entwicklungstätigkeiten voll und ganz aus.

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