Robert Richter
20. Dezember 2024

IKEA-Hacking | Best-of IT für Vertrieb und Service – Dezember 2024

IKEA hat einen legendären Ruf, aus einem unscheinbaren grauen Paket eine beeindruckende Palette an Möbeln entstehen zu lassen – sofern man denn der Anleitung bis zum Ende folgt. Interessanterweise muss dort nicht Schluss sein – IKEA-Hacker legen nach der letzten Seite erst richtig los.

Das Lego Set ohne Nummer

Vermutlich dürften nicht nur bei uns unter dem diesjährigen Weihnachtsbaum wieder Sets von Lego zu finden sein. Das Zusammenbauen von Lego-Modellen ist nicht nur für meine Kinder, sondern auch für mich eine kurzweilige Beschäftigung – mit zunehmendem Alter verändert sich typischerweise nur das Thema und der Anspruch an die Modelle. Trotz zunehmender Spezialisierung der Bausteine (d. h. Bausteine, die speziell für dieses Modell gefertigt sind) gilt immer noch: Man kann aus zwei Lego Sets ein drittes komplett anderes Modell bauen.

LACK mit Straßenfolie

Was bei Lego naheliegend ist, wird übrigens auch in anderen Bereichen umgesetzt. So bin ich zum 50. Geburtstag des Möbel-Riesens IKEA über das Thema IKEA-Hacking gestolpert. Seit 2006 betreibt Yules Yap die Seite Ikea Hackers und gilt damit als Pionier für das Individualisieren und Erweitern der Standard-IKEA-Modelle. Von einer Wickelauflage über einen Kleiderschrank mit Sitzgelegenheit bis hin zu einer Spielbrett-Aufklebefolie für den beliebten IKEA-Tisch „LACK“ – das Sortiment von IKEA wird von ihm und Gleichgesinnten Lego-gleich ergänzt und neu zusammengesetzt.

Prozess Hacker

Sicherlich nicht so visuell ansprechend aber trotzdem mit kreativer Verbiegung bräuchte es für Geschäftsprozesse eigentlich auch so eine hübsche Hacker-Sammlung. Denn es gibt genügend kreative Lösungen für bestehende Prozesse, damit eben doch die gewünschte Funktionalität in das Standard-Möbelstück (die Softwarelösung) integriert wird.

Auf der anderen Seite helfen Standard-Sets erstmal die Funktionalität sicherzustellen – der Tisch ist im Standard sofort benutzbar. Deshalb beobachte ich bei Unternehmen im Prinzip den Bedarf für beides. Einerseits die bestehenden Prozesse zu hacken und verbiegen – andererseits mit Softwarelösungen und bewährten Prozessbibliotheken einen fertigen (und funktionierenden) Prozess aufzubauen.

Der Sturm geht weiter

Wir blicken 2024 auf ein Jahr zurück, das durch das Thema KI den Markt und bestehende Prozesse wie schon lange nicht mehr durcheinandergewirbelt hat. Und es ist nicht zu erwarten, dass die Entwicklung langsamer wird. Ich hoffe, Sie bleiben wie ich neugierig auf und kritisch mit den Lösungen, die da kommen werden.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start in 2025. Bis dahin!

Viele Grüße
Robert Richter

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