Robert Richter
3. September 2021

Die 7 größten Unterschiede zwischen SAP und Salesforce (Teil 2)

Programmierung in einer IDE

Die beiden Softwares SAP und Salesforce unterscheiden sich grundsätzlich in Sachen wie Datenmodell und Architekturtechnik. Oftmals bereitet genau dies Schnittstellenentwicklern Schwierigkeiten. Auch was die Kommunikation angeht, gibt es bestimmte Anstrengungen. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen die größten Unterschiede anhand von Beispielen aus der Praxis erläutern. In diesem Beitrag geht es um die nächsten vier größten Unterschiede. Wenn Sie noch weitere Unterschiede erfahren wollen, schauen Sie sich gerne den vorherigen Beitrag dazu an.

4. Schlüsselzugriff

SAP:

Es gibt teilweise recht komplexe Schlüsselzugriffe: Bspw. um auf Sales Area spezifische Daten zuzugreifen werden folgende Fehler benötigt: MANDT-KUNNR-VKORG-VTWEG-SPART (Mandant (muss meist nicht expliziert spezifiziert werden), Kundennummer, Vertriebsorganisation, Vertriebsweg, Vertriebssparte).

SAP und Salesforce Integration

Salesforce ist das beste aktuell erhältliche CRM. Bei vielen Unternehmen gehören jedoch neben den Vertriebsdaten noch einige andere Daten dazu.

Salesforce:

Jedes Objekt erhält eine einzige eindeutige ID, über die es erreicht werden kann. Ob die Kombination aus anderen Feldern einen eindeutigen Zugriff liefert – wie bei SAP – muss nicht unbedingt definiert sein. Aber es lassen sich auch external Ids spezifizieren, mit denen dann ein ähnlicher Effekt erreicht werden kann.

Fun Fact: aus diesem Grund kommt es dann zu solch lustigen Fragestellungen auf SAP-Seite (das ist lustig, weil es eigentlich nie so weit kommen sollte, dass jemand mehr als 16 Schlüssselfelder benötigt.):

Frage in einem der Anwenderforen von SAP

Frage in einem der Anwenderforen von SAP

5. Schlüsselwerte vs. Bezeichnungen:

SAP: Values vs. Converted Value

SAP nutzt an vielen Stellen auch wieder mehr oder weniger eindeutige Identifikationen von Werten. Diese sind meist an andere Tabellen verknüpft, z. B. Partnerfunktionen haben converted und unconverted Werte:

  • Converted: SH (Ship To)
  • Unconverted (hängt von der Systemsprache ab) WE Warenempfänger
  • Soll dargestellt werden als: „Ship To Customer“

Das kann beim Interface aufbauen und Filter erstellen eine echte Qual sein, weswegen ich eher ein vorgefertigtes Template empfehle.

Fun Fact: Bspw. kann ein Kunde die Partnerfunktion SP mit der Bedeutung Sold-To („Verkauft an“, also der Auftraggeber) nutzen. unconverted steht aber AG für Auftraggeber auf der Datenbank. Eine Schnittstelle, die nach SP filtert, liefert dann nicht die Auftraggeber zu einem Kunden, sondern die Spediteure – weil da die unkonvertierte Abkürzung SP liegt.

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Salesforce: Obacht! API Name + Label + Translation

API Name ist der eindeutige Schlüssel, der auch im Coding verwendet wird und keine Sonderzeichen enthalten kann. Das Label ist die Freitextbezeichnung, auch mit Leerzeichen.

  • Translation: Bei Mehrsprachigkeit können Sie für jede Sprache eine andere Übersetzung pflegen: z. B. Einheiten: KG – kg – Kilogramm/ Kilogram/ kilogramo/
  • Spannend: auch wenn das Label bereits englisch ist, kann nochmal eine ganz andere englische Übersetzung eingepflegt werden

Wichtig ist, immer darauf zu achten, dass Sie die Translation darstellen und im Coding nur API Namen verwenden – und diese auch nicht anpassen, ohne dass Sie im Coding das auch anpassen

6. Limits

SAP:

Alles was die Hardware OnPremise hergibt. Dafür kann es zu Verzögerungen kommen, wenn die Last hoch ist und dadurch können auch andere Prozesse beeinträchtigt werden:

  • Bspw. Last auf der PI verzögert andere Datenübertragungen, was sehr unerwünscht sein kann.

Salesforce:

Viele Limits aufgrund der Multi-Tenant-Struktur zu berücksichtigen, kann besonders für neue Kunden und unerfahrene Entwickler echt heikel werden, wenn dort etwas vergessen wird. Zusätzliche Power ist fast immer mit dem Erwerb zusätzlicher teurer Lizenzen verbunden – im schlimmsten Fall knallt es erst bei voller Last auf der Schnittstelle ein.

7. Delete vs. „Delete“

SAP:

Viele Datensätze lassen sich gar nicht erst löschen, sondern nur kennzeichnen, bspw. die Löschvermerke (LOEVM = ‚X‘). Die Daten bleiben aber dennoch vorhanden. Was auch beliebt ist: Datensätze lassen sich nicht löschen, sondern nur abgrenzen. Das heißt, der Datensatz behält seine Gültigkeit nur zu einem gewissen Zeitraum – definiert durch Beginn und Enddatum (BEGDA ENDDA). Ein Löschen bedeutet also ein Enddatum zu irgendeinem Zeitpunkt zu setzen und dann eventuell einen anderen Datensatz mit BEGDA dort beginnen zu lassen.

Salesforce:

Einen Datensatz zu löschen ist grundsätzlich möglich und kann auch von Usern gestattet werden. Hier können Sie Datensätze laden und auch im Papierkorb verschieben.

  • Spannend auszurechnendes Limit: Ihr Papierkorb kann das 25-fache der MB- Speicherkapazität als Datensätze enthalten. Bspw. kann eine Organisation mit einer Speicherzuordnung von 2.000 MB (2 GB) 50.000 Datensätze im Papierkorb haben. Gelöschte Datensätze verbleiben 15 Tage im Papierkorb und können während dieser Zeit wiederhergestellt werden.

Last but not least – SAP und Salesforce

Ich hoffe ich konnte Ihnen in diesem Beitrag die ersten 3 größten Unterschiede zwischen SAP und Salesforce erläutern. Sollten Sie dennoch Fragen haben oder Sie benötigen Unterstützung bei einer dieser beiden Systeme, kontaktieren Sie mich gerne.

Robert Richter

Robert Richter

Mein Name ist Robert Richter, ich berate Kunden beim Thema Vertrieb- und Service mit dem Schwerpunkt Salesforce.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie mich!



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