Welche Arten von Integration zwischen SAP und Salesforce sind möglich?
Welche Möglichkeit zur Integration von Salesforce in Ihre SAP-Landschaft für Ihr Unternehmen optimal ist, hängt von Ihren individuellen Softwaregegebenheiten und Nutzungsanforderungen ab. Es gibt jedoch drei grundlegende Arten der Systemintegration, die sich für den Großteil aller gängigen Szenarien eignen.
Oberflächenintegration
Im Zuge einer Oberflächenintegration wird die Nutzeroberfläche einer Anwendung in ein anderes System integriert. Der Austausch zwischen den beiden Systemen findet für den Nutzer unbemerkbar im Hintergrund statt. Daher entsteht für den Endanwender der Eindruck, dieser würde in einer einzigen Anwendung arbeiten. Mithilfe dieser Technik können Kunden Systeme wie Salesforce zu einem Single Point of Entry ausbauen.
Prozessintegration
Im Gegensatz zur Oberflächenintegration werden im Zuge einer Prozessintegration nicht nur Daten ausgetauscht. Stattdessen dient die Synchronisation der verschiedenen Anwendungen dazu, unterschiedliche Schritte eines übergreifenden Arbeitsprozesses abzubilden, auszuwerten und weiterzuleiten. Ein gängiger Anwendungsfall hierfür ist die Angebotsverbuchung: Wird in Salesforce ein Angebot angenommen, kann es an SAP übermittelt werden. Dort findet dann die Verbuchung statt. So können Sie Aufträge automatisch erstellen und dann wiederum an Salesforce zurückmelden.
Datenintegration
Eine Datenintegration von Salesforce in Ihre SAP-Landschaft gibt Ihnen die Möglichkeit, Stammdaten – also beispielsweise Kundenadressen oder Ansprechpartner – und Bewegungsdaten, wie etwa Transaktionsdaten z. B. von Auftragseingängen, zwischen mehreren Systemen zu synchronisieren. Das System führt dabei sämtliche Daten und Informationen aus den unterschiedlichen Anwendungsdatenbanken in einer einzigen Ansicht zusammen. Dabei wird ein Prozess durchlaufen, der die Aufnahme, die Bereinigung, das Zuordnen und die Transformation der Daten passend zum Zielsystem beinhaltet.
Welche Integrationsmethoden gibt es?
Egal, ob Sie sich für eine Oberflächen-, Prozess- oder Datenintegration entscheiden – auch im Hinblick auf die Umsetzung der verschiedenen Integrationstypen gibt es verschiedene Möglichkeiten, Salesforce in Ihre SAP-Landschaft einzubinden:
Oberflächenintegration durch Verlinkung der Anwendungen
Die relevanten Anwendungen können über einen 1:1-Verbindung ohne den Einsatz einer Middleware miteinander verknüpft werden. Dabei werden Webservices auf Seiten von Salesforce und dem zu integrierenden System bereitgestellt. Beide Systeme nutzen die Webservices des jeweils anderen, um Daten auszutauschen oder Prozesse in Gang zu setzen. Um Benutzern den Wechsel zu erleichtern, sollten Sie jedoch ein gemeinsames Identity Management (IdM) verwenden. Auf diese Weise können sich Benutzer im gesamten System mit denselben Zugangsdaten anmelden. Idealerweise besteht sogar eine Single Sign-on Lösung mit einem einzigen, gemeinsamen Login.
Diese Möglichkeit zur Integration von Salesforce in Ihre SAP-Landschaft bietet sich insbesondere dann an, wenn Ihre Mitarbeiter lediglich eine schnelle und unkomplizierte Einsicht in die in einem anderen System hinterlegten Daten benötigen. Das am häufigsten verwendete Beispiel, das UI-Integration nutzt, ist ein externes Dokumententool. Dieses ordnet den Objekten in Salesforce Dokumente auf einem externen Content Server zu. Dieselbe Oberfläche lässt sich dann beispielsweise auch in SAP R3 oder S4 integrieren. So lassen sich von verschiedenen Zugriffspunkten aus Zugänge zu der Software bereitstellen.
Programmierung eigener Schnittstellen zur Integration von SAP in Salesforce
Die Programmierung von Schnittstellen, sogenannten APIs, ermöglicht die Zusammenarbeit verschiedener Softwaresysteme, indem diese Daten miteinander austauschen. Um diesen Austausch zu ermöglichen, ist eine Netzwerkarchitektur für Middleware notwendig, die Anwendungen für komplexere Architekturen zur Verfügung stellt. Sie macht die Integration verteilter Services in einer Anwendungslandschaft eines Unternehmens möglich. Üblicherweise werden hierfür SOAP- und REST-basierte APIs verwendet. Die Entwicklung eigener Schnittstellen bietet Ihnen den Vorteil, dass Sie selbst entscheiden können, auf welche Weise Ihre SAP-Landschaft mit Salesforce verbunden ist und welche Funktionen sich aus dem Datenaustausch ergeben. Sowohl Prozess- als auch Datenintegration sind auf diese Weise möglich. Aber Achtung: Änderungen, wie etwa Softwareupdates bei einem der Systempartner, können dazu führen, dass eine Schnittstelle nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert. In diesen Fall sind Anpassungen erforderlich. Angesichts der Tatsache, dass Salesforce dreimal jährlich Softwareupdates durchführt, kann so ein enormer Test- und Wartungsaufwand auf Ihr System zukommen.
Integration über eine Middleware
Die wohl geeignetste Möglichkeit zur Integration von Salesforce in Ihre SAP-Landschaft ist die Nutzung einer sogenannten ESB-Software, die als Middleware eingesetzt wird. Weit verbreitet sind beispielsweise die Anwendungsplattformen MuleSoft, SAP PI/PO und SAP Cloud Integration. Mit ihrer Hilfe ist sowohl die Prozess- als auch die Datenintegration möglich. Da die meisten Unternehmen ohnehin bereits eine SAP PI, SAP PO oder DSIE Cloud Integration mitlizensiert haben, ist die Integration über eine Middleware häufig ein sinnvoller Ansatz.
Doch auch für Unternehmen, bei denen dies nicht der Fall ist, kann sich dieser Schritt lohnen. Streben Sie beispielsweise den Übergang von einer On-Premise-Lösung innerhalb Ihrer unternehmenseigenen Firewall in die Cloud an, ist die Wahl einer Middleware-Integration sinnvoll. Sie ist für die die Umsetzung dieses Prozesses besonders gut geeignet. Ein weiterer großer Vorteil dieses Lösungsansatzes besteht in seiner Anwenderfreundlichkeit: Einmal eingerichtet und konfiguriert, lässt sich eine mithilfe einer ESB-Software synchronisierte Softwarelandschaft leicht warten und skalieren. Planen Sie, zukünftig weitere Integrationen in Ihrer Softwarelandschaft durchzuführen, ist es daher sinnvoll, diese Integrationen mithilfe einer Middleware vorzunehmen. Außerdem sind, im Gegensatz zu anderen Integrationsmöglichkeiten, auch große Datenvolumen problemlos abbildbar. Jedoch wird in vielen Fällen zusätzliche Hardware , beispielsweise ein Server, benötigt – wobei es allerdings auch Cloud-Middlewares gibt, die dies nicht voraussetzen. Je nach Ausgangslage können die Kosten für ESB daher sehr hoch ausfallen.
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SAP-Salesforce-Integration: So steigert automatische Datensynchronisation Ihre Produktivität
Im Arbeitsalltag ist es nur selten sinnvoll, die individuellen Komponenten Ihrer Softwarelandschaft strikt voneinander zu trennen. Häufig werden dieselben Daten in verschiedenen Anwendungskontexten und -Tools benötigt. Das trifft beispielsweise auf Kundendaten zu: Sie werden einerseits im ERP-Kontext für Lieferkettenprozesse genutzt. Andererseits dienen sie gleichzeitig im CRM-Umfeld als Grundlage für Kundenstrategien, Gesprächsprotokolle, etc. Um die Aktualität der in beiden Systemen hinterlegten Datensätze zu gewährleisten, ist daher eine umfangreiche Datenpflege notwendig. Diese manuell durchzuführen, ist jedoch kaum praktikabel, da dieser Prozess die Produktivität Ihrer Mitarbeiter stark einschränkt. Deutlich sinnvoller und nachhaltiger ist die Einrichtung einer automatischen Datensynchronisation.
Salesforce ist auf die Integration von Unternehmenssoftware ausgerichtet und verfügt daher über eine umfangreiche Möglichkeiten für mithilfe derer andere Systeme mit der Anwendung kommunizieren können – so beispielsweise auch Ihre SAP-Landschaft. Die Integrationsarten und -Methoden sind dabei vielfältig; einen allgemeingültigen „One size fits all“-Ansatz gibt es also nicht. Welches Vorgehen für Ihr Unternehmen am besten geeignet ist, hängt daher ganz von den technischen Gegebenheiten und den Anforderungen Ihrer Mitarbeiter ab.
Automatischer Datenaustausch zwischen SAP und Salesforce
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