Force.com
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Was ist Salesforce?
Salesforce ist der Pionier für CRM-Systeme (Customer-Relationship-Management-Systeme) aus der Cloud. Das 1999 in Kalifornien gegründete Unternehmen ist mittlerweile das größte Cloud-Unternehmen der Welt und bietet auf seiner Plattform Software-Module für Vertrieb, Service, Marketing, Community, Analysen, Apps und „Internet of Things“ (IoT) an. Salesforce setzt zum Beispiel in hohem Maße auf Prozessautomatisierung und Künstliche Intelligenz, um Geschäftsprozesse effektiver zu gestalten und Mitarbeitern in Vertrieb, Marketing und Kundenservice mehr Zeit für die strategisch relevanten Aufgaben zu verschaffen. Die Kernprodukte des Unternehmens heißen Sales Cloud, Marketing Cloud, Service Cloud, Community Cloud, Pardot und Einstein Analytics.
Eigenschaften von Force.com
Force.com (jetzt Salesforce Platform) wird als Dienst von Salesforce betrieben und ermöglicht es Nutzern, eigene Apps und Add-ons ohne eine dafür vorgesehene Hardware-Infrastruktur zu entwickeln. Dies führt dazu, dass Unternehmen Instandhaltungskosten für die Hardware, die ohne Force.com zur Entwicklung eigener Anwendungen notwendig wären, einsparen. Die mit Force.com erstellten Apps basieren auf verschiedenen Technologien – hierunter fallen die Back-End-Technologie Apex, das Framework Visualforce und die Oberflächentechnologie Lightning.
Apex
Bei Apex handelt es sich um eine streng typisierte und objektorientierte Programmiersprache, die eine Java-ähnliche Syntax besitzt. Weil sie mit ähnlichen Variablen, Ausdrücken und Anweisungen funktioniert, ist sie für Entwickler leicht zu lernen. Die Programmiersprache wird nur bei der Entwicklung des Back-Ends eingesetzt, die auf den Servern von Force.com vorgenommen wird. Apex bietet Entwicklern den Vorteil, dass sie sich bei der Erstellung einer Applikation vollständig auf spezifische Elemente konzentrieren können, während der Rest von Force.com generiert wird: Der Entwicklungsprozess wird hierdurch erheblich vereinfacht und der Entwicklungs-Zeitraum entsprechend reduziert.
Apex entspricht dem Model-View-controller-Modell: Die Befehle des Anwenders auf der Benutzeroberfläche stoßen dabei Prozesse an, bei denen ein Controller Änderungen im Datenmodell vornimmt. Diese Änderungen werden dem Nutzer dann auf der Benutzeroberfläche angezeigt.
Visualforce
Visualforce ist eine Oberflächentechnologie, die auf einer Mischung aus HTML, speziellen Tags, Javascript und Apex basiert. Dies führt dazu, dass Entwickler mit Visualforce schnell und einfach neue Benutzeroberflächen für Applikationen erstellen können. Dabei haben Verantwortliche die Wahl, ob sie die Oberflächen individuell gestalten oder das Standard-Layout von Salesforce anwenden möchten. Bei der Entwicklung neuer Nutzeroberflächen lassen sich unter anderem Standardbuttons ändern, individuelle Registerkarten erstellen sowie Menüpunkte und Befehle hinzufügen.
Mit Visualforce nehmen Entwickler Änderungen an Apps direkt in der Entwickler-Konsole von Salesforce oder in einer eingebundenen Entwicklungsumgebung vor. Mithilfe der Technologie können sie fast jede Webkomponente darstellen. Visualforce sorgt dafür, dass Nutzeroberflächen leicht implementiert werden können, wobei es Metadaten integriert.
Lightning
Lightning ist ebenfalls eine Oberflächentechnologie, mit der besonders nutzerfreundliche Nutzeroberflächen gestaltet werden können. Seit 2015 steht sie Entwicklern auf Force.com zur Verfügung: Sie können auf das Lightning Design System, die Lightning Components und den Lightning App Builder zugreifen.
Erstellte Nutzeroberflächen sind intuitiv bedienbar und nicht spezifisch auf ein Gerät ausgelegt. Aufgrund des modernen Designs finden sich Anwender schnell auf den Oberflächen zurecht. Auch Lightning wird den individuellen Anforderungen eines Unternehmens gerecht, indem es sich über Customizing entsprechend anpassen lässt. Änderungen müssen nicht neu programmiert werden, sondern werden im Standard per Drag and Drop ausgewählt und eingefügt. Entwicklern steht dabei eine große Auswahl an Funktionen zur Verfügung.
Mit der Verwendung von Lightning erhöht sich die Usability der Benutzeroberflächen. Weil der Entwicklungsprozess mit dieser Technologie sehr einfach verläuft, reduzieren sich Zeit und Kosten. Um Entwicklern, die noch nicht lange mit dem System arbeiten, bei Erstellung der Nutzeroberflächen zu unterstützen, stellt Salesforce ihnen Styleguides und Best Practices sowie vorgefertigte Komponenten zur Verfügung.
Daten und Apps vernetzen
Entwickler können Daten, die außerhalb von Salesforce gespeichert sind, anzeigen, suchen und ändern. Zu diesem Zweck verwenden sie das Framework Force.com Lightning Connect: Mit dieser Technologie lassen sich beliebige Apps mit Salesforce vernetzen. Bestimmte Arten der Kundeninteraktion, die verschiedene Apps voraussetzen, lassen sich damit betreiben – die benötigten Apps werden durch Lightning Connect auf einer zentralen Bedienoberfläche zusammengefasst. Nutzer steuern entsprechende Prozesse durch die einheitliche Bedienung der Apps wesentlich einfacher und schneller. Zudem müssen Daten nicht länger synchronisiert werden.
Weil bereits vorhandene Apps leicht miteinander verknüpft werden, sparen sich Unternehmen die Entwicklung neuer Apps. Änderungen dieser Applikationen vollziehen Entwickler per Drag and Drop mithilfe der Lightning-Module App Builder, Process Builder und Schema Builder. Noch umfangreicher ist der Flow Builder: Mit ihm lassen sich ganze Workflows in der Benutzeroberfläche abbilden.
Mobiler Einsatz
Alle Apps, die mit Force.com entwickelt wurden, lassen sich prinzipiell auch auf mobilen Endgeräten ausführen: Hierzu verwenden Nutzer die Salesforce-App. Entwickler können mobile Apps auch mit dem Mobile SDK entwickeln. Das System erlaubt Verantwortlichen eine sehr individuelle Gestaltung der Apps. Indem Entwickler auf alle Hardware-Funktionen eines Endgerätes zugreifen können, sind sie in der Lage, die entsprechende App umfassend aufzubauen. Dadurch können auch neue Nutzungskonzepte erprobt werden: Hierdurch steigern Verantwortliche die intuitive Bedienbarkeit ihrer Applikationen.
Automatische Updates
Force.com ist immer auf dem aktuellsten Stand, da Salesforce Nutzern 3-mal im Jahr ein vollständiges Update zur Verfügung stellt. Die Updates verbessern Leistung, Logik und Benutzerfreundlichkeit von Force.com. Innerhalb eines Übergangszeitraumes können Verantwortliche die Auswirkungen des Updates ein- und wieder ausschalten. Damit prüfen sie, wie sich Änderungen auf den Umgang mit Force.com auswirken und nehmen bei Bedarf Anpassungen vor. Bei einem Update ändert sich nur der Salesforce-Standard, andere Apps und Eigenentwicklungen sind hiervon lediglich rudimentär betroffen, z. B. in der grafischen Aufmachung. Grundsätzlich können Verantwortliche Updates auch auslassen oder überspringen.
Multi-Tenancy-Architektur der Salesforce-Plattform
Die Salesforce-Plattform verfügt über eine optimierte und patentierte metadatengesteuerte Architektur zur Erstellung skalierbarer, leistungsstarker und anpassungsfähiger Anwendungen. Diese Architektur ist zudem mandantenfähig, was bedeutet, dass sie den Anforderungen mehrerer Unternehmen oder Abteilungen mit denselben Ressourcen gerecht werden kann. Dies unterscheidet die Salesforce-Plattform von Einzelmandanten-Produkten, bei denen für jede Organisation spezielle Ressourcen erforderlich sind.
Der mandantenfähige Ansatz ermöglicht es Salesforce Skaleneffekte zu erzielen, da sie mehrere Organisationen mit einem gemeinsamen Satz von Ressourcen und einer einzigen Codebasis bedienen können. Zudem müssen sie nur einen Software- und Hardware-Stack verwalten, was die Wartungslast der Salesforce-Plattform verringert.
Dieser Ansatz bietet auch Vorteile für Organisationen, die den Service nutzen. Sie können ihre Salesforce-Plattform-Instanz entsprechend den individuellen Anforderungen anpassen. Gleichzeitig bleiben alle Daten und Anpassungen sicher, da sie von anderen Salesforce-Plattform-Mandanten abgeschirmt sind. Organisationen profitieren außerdem von verbesserter Qualität, niedrigeren Kosten und regelmäßigen Verbesserungen der Plattform.
Schließlich ermöglicht die Mandantenfähigkeit der Kundenorganisation, alle ihre Anwendungen an einem Ort auszuführen. Dadurch kann ein berechtigter Benutzer (einer beliebigen Anwendung) auf bestimmte Datensätze zugreifen, was die Integration verwandter Anwendungen und ihrer Daten erleichtert.
Fazit
Force.com bietet Anwendern die Möglichkeit, Apps für das eigene Unternehmen oder für Kunden schnell und einfach zu entwickeln. Hierdurch sparen Unternehmen Zeit und Geld. Verschiedene Oberflächentechnologien bieten Verantwortlichen unterschiedliche Möglichkeiten, so dass eine intuitive Bedienbarkeit gewährleistet ist. Bereits vorhandene Entwicklungen können mit den Apps von Force.com unkompliziert verknüpft werden: Verschiedene Funktionen werden dadurch in einer App gebündelt. Nutzer können die Anwendungen zudem über die Salesforce-App jederzeit mobil nutzen. Um das System jederzeit aktuell zu halten, aktualisiert es Salesforce 3-mal im Jahr.
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FAQ
Was macht Force.com?
Force.com wird als Dienst von Salesforce betrieben und ermöglicht es Nutzern, eigene Apps und Add-ons ohne eine dafür vorgesehene Hardware-Infrastruktur zu entwickeln. Dies führt dazu, dass Unternehmen Instandhaltungskosten für die Hardware, die ohne Force.com zur Entwicklung eigener Anwendungen notwendig wären, einsparen. Die mit Force.com erstellten Apps basieren auf verschiedenen Technologien – hierunter fallen die Back-End-Technologie Apex, das Framework Visualforce und die Oberflächentechnologie Lightning.
Welche Rolle spielt Apex bei Force.com?
Die Programmiersprache Apex wird nur bei der Entwicklung des Back-Ends eingesetzt, die auf den Servern von Force.com vorgenommen wird. Apex bietet Entwicklern den Vorteil, dass sie sich bei der Erstellung einer Applikation vollständig auf spezifische Elemente konzentrieren können, während der Rest von Force.com generiert wird: Der Entwicklungsprozess wird hierdurch erheblich vereinfacht und der Entwicklungs-Zeitraum entsprechend reduziert.