Salesforce SAP Integration: Sicher über die Middleware – das sollten Sie beachten
Wenn es um das Thema der Integration geht, taucht fast immer diese eine Frage auf: „Was ist mit der Middleware?“. Doch was genau steckt da hinter und was sollten Sie bei solch einer Integration von zwei (oder mehr) verschiedenen Systemen beachten? Das und die Funktionen einer Middleware, erkläre ich Ihnen in diesem Beitrag.
Was ist eine Middleware und warum ist die so wichtig?
Eine Middleware ist ein Service, eine Software oder ein sonstiges System, das zwischen mehreren Systemen steht. Oder auch anders erklärt: Eine Middleware steht zwischen einem Sender von Daten und einem Empfänger. Dabei ist die Middleware meist unabhängig von den beiden Systemen.
Explizit stellt eine Middleware bestimmte Funktionen zur Verfügung, die die Integration auf Metaebene betreffen, d. h. Fehlerbehebungsfunktionen im Allgemeinen, Logging und mehr. Es zeigt sich also, dass eine Middleware mehr ein Vermittler zwischen einem Sender und einem Empfänger ist.
Welche Funktionen bietet eine Middleware?
Bei einer Middleware können Sie zwischen insgesamt fünf Hauptfunktionen unterscheiden:
- Konnektivität/Connectivity: Hier werden Adapter, Konnektoren und Protokolle zur Verfügung gestellt, um mit den unterschiedlichsten Systemen zu kommunizieren, z. B. Idoc Adapter, SOAP Webservice, Templates oder Salesforce Connectoren. Die Konnektivität ist insbesondere dafür wichtig, wenn Sie bspw. ein On-Premise-System wie SAP ECC6.0 mit einer Cloud-Software wie Salesforce verknüpfen möchten. Des Weiteren können Sie diese Konnektoren gut wiederverwenden. Mulesoft z. B. bietet bereits zahlreiche solcher Konnektoren an.
- Transformation: Selten haben Sender und Empfänger identische Datenstrukturen, bspw. bei SAP und Salesforce unterscheiden sich diese oft enorm, z. B. für Debitoren (SAP) vs. Accounts (Salesforce). Hier kommt die Fähigkeit einer Middleware ins Spiel. Meist werden die Datenmodelle auf eine visuelle Art und Weise miteinander verknüpft. So wird bspw. eine SAP VBELN Vertriebsbelegnummer auf eine Salesforce Opportunity-ID gemapped oder eine SAP KUNNR auf eine Account Number. Hierzu gehört aber auch die Formate zu transformieren: z. B. eine SAP Idoc Struktur in eine JSON Datei umzubauen, die dann über SOAP von Salesforce eingelesen werden kann. Hierbei ist es wichtig, dass Sie den Überblick über solche Mappings behalten, da diese schnell an Komplexität gewinnen. Auch Änderungen sollten sich jederzeit transparent nachvollziehen lassen. Außerdem sprechen die Teams, die die Aufgabe haben, ein solches Mapping zu erstellen, teilweise ganz unterschiedliche Sprachen. Denn die Begriffsterminologie in SAP, Salesforce und anderen System unterscheidet sich stark voneinander. Daher ist ein eindeutiges Verständnis wichtig.
- Routing: Im SAP existiert oft eine 3-Systemlandschaft, oft für mehrere getrennte SAP-Systeme, bspw. HR und SD. In Salesforce existiert meist eine ganz andere Landschaft mit zahlreichen Entwickler-Sandboxen, einer Partial Copy und einem Produktivsystem.
Hier den Überblick zu behalten und die Daten nicht wild an irgendwelche Systeme zu verschicken, ist wichtig. Eine Middleware, wie bspw. die SAP PI, kann das bewerkstelligen und die Daten sogar von verschiedenen Systemen kombinieren und gesammelt weiterreichen. Oder dieselben Daten werden an mehrfache Systeme verteilt, z. B. die Testdaten aus dem SAP Q-System an mehrere Salesforce-Organisationen weitergeben. Dies kann sehr sinnvoll sein, wenn sich auf den SAP-Entwicklungssystemen kaum brauchbare Testdaten befinden.
Im Extremfall lässt sich hier sogar ein dynamisches Routing einrichten. Das bedeutet, dass, abhängig von gewissen Parametern, die Daten an unterschiedliche Systeme verschickt werden.
- Workflows: Neben der Transformation laufen verschiedenste Arbeitsschritte auf einer Middleware ab, die sich in Workflows zusammenfassen lassen. Bspw. das Puffern von Datensätzen und das Warten auf den gesammelten Versand. Solche Workflows können essentiell sein, insbesondere in der Kommunikation mit dem Salesforce-System und deren Limitierungen.
- Monitoring: Extrem wichtig ist auch das Monitoring einer Schnittstelle. Welche Datenübertragungen erzeugen Fehler? Wie lange können diese Datenübertragungen dauern? Wie hoch ist die Lastverteilung? Es ist essentiell, all diese Fragen während des laufenden Betriebs einer Schnittstelle permanent im Griff zu haben und proaktiv gegenzusteuern, falls Auffälligkeiten auftreten sollten. Im schlimmsten Fall versagt die Schnittstelle und mehrere Systeme können nicht richtig funktionieren, weil sie nicht richtig mit Daten versorgt werden. Je nachdem wie zeitkritisch diese Daten sind, kommt es zu teuren Arbeitsausfällen.
Die Funktionen, die eine Middleware Ihnen bieten kann, sind also umfassend und erleichtern Ihnen und Ihren Mitarbeiten einiges an Arbeit.
Ohne Middleware läuft also nicht viel, oder?
Eine eindeutige Antwort gibt es auf diese Frage nicht. Dennoch bietet eine Middleware zahlreiche Vorteile gegenüber einer Direkt-Integration, wo Sie viele der vorgestellten Funktionen erstmal manuell nachbauen und einstellen müssen. Jedoch gibt es hier auf dem Markt sehr viele Produkte und Möglichkeiten rund um das Thema Middleware. Falls Sie wissen möchten, welche Middleware für Sie und Ihr Unternehmen am besten geeignet ist, kontaktieren Sie mich gerne und zusammen finden wir die Richtige.
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