Robert Richter
2. Dezember 2019

Welche Rolle Heroku im Salesforce-Angebot spielt

Heroku ist eine Hostingplattform, die bereits seit 2010 zum Produktportfolio von Salesforce gehört. Im Angebot steht die Plattform abseits der üblichen SaaS-Produkte auf der Lightning Platform und hat damit einen Sonderstatus inne. Doch welche Probleme löst das Produkt und was macht Heroku so anders, als andere Cloudprodukte von Salesforce?

Die Lightning Platform ist als Plattform bekannt, auf der effektive Anwendungen für die Mitarbeiter eines Unternehmens mit wenig Aufwand erstellt und betrieben werden können. Dazu gehören zum Beispiel auch Anwendungen, die auf der Sales oder Service Cloud aufbauen. Heroku ist anders: Die Plattform hilft Entwicklern dabei, endkundenorientierte Anwendungen zu erstellen und zu betreiben.

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Heroku und die Lightning Platform in der Gegenüberstellung

Dabei bietet Heroku den Entwicklern ein wesentlich größeres Maß an Freiheit als es auf der Lightning Platform vorgesehen ist. Die Lightning Platform ist auf die Modifikation von Standardprozessen ausgerichtet und bietet eine Reihe an Bordmitteln dafür an. Das höchste Ausmaß an Modifikation ist bei der Lightning Platform mit eigenem Coding in der proprietären Sprache Apex möglich. Größter Vorteil der Lightning Platform ist aber, dass das häufig gar nicht nötig ist. Durch Low-Code Entwicklung von Backend-Logik und Frontend kann das Coding häufig vermieden werden, was die Entwicklungsaufwände drastisch senkt. Damit einher geht eine Standardisierung und gewisse Einschränkungen der Anwendung hinsichtlich Performance, Look & Feel und Funktionalität.

heroku

Heroku schlägt eine komplett andere Richtung ein: Auf der Heroku-Plattform können Entwickler mit Open Source-Sprachen wie Java, Ruby, Python, PHP, JavaScript (Node.js) und Go eigene Anwendungen entwickeln und betreiben. Von Low-Code und Standardisierung ist dann keine Spur mehr: Der Kreativität der Entwickler sind keine Grenzen gesetzt. Damit bietet sich Heroku vor allem für die Entwicklung von leistungsfähigen Anwendungen an, die von Endkunden genutzt werden und für die eine großartige User Experience mit eigenem Branding wichtig ist. Somit stehen Heroku und die Lightning Platform nicht in Konkurrenz zueinander, sondern bedienen zwei sehr verschiedene Use Cases.

Der Mythos Cloud Computing

Doch Moment mal: Wenn ich die Anwendung ohnehin von Grund auf selbst programmiere, wozu benötige ich dann überhaupt die Heroku Cloudplattform? Es gibt schließlich gar keine Cloud – der Computer gehört doch nur jemand anderem!

Richtig, auch Cloud Computing findet auf Computern statt. Der Fakt, dass diese Computer nicht im eigenen Kontrollbereich liegen, hat aber in der Regel größere Vorteile als Nachteile: Der Betrieb in der Cloud erlaubt es der IT, sich auf die Erstellung hochklassiger Software zu konzentrieren. Es ist nicht nötig, für den Betrieb der Anwendung eigene IT-Infrastrukturen zu besitzen und zu warten. Das nimmt einen relevanten Teil der Komplexität einer IT-Operation heraus, spart somit bares Geld und senkt dazu Risiken. Denn bei dem Betrieb auf einer Cloudplattform werden auch Sicherheitsrisiken wie DDoS-Attacken vom Anbieter gehandlet. Zwar sind die Anbieter auch häufig Attacken ausgesetzt, durch die Unternehmensgröße und Ausrichtung können diese jedoch stärkere Schutzmaßnahmen ergreifen, als es für andere Unternehmen mit vertretbarem Aufwand möglich ist.

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Ein weiterer Vorteil von Cloudplattformen wie Heroku liegt in der Skalierbarkeit der Anwendung. Bei einer selbst gehostetetn Applikation kann ein Nutzeransturm schnell zu einem Zusammenbrechen der Server führen. Dagegen skaliert eine in der Cloud gehostete Anwendung einfach mit der Last mit, ohne spürbaren Effekt für den Endanwender.

Integration mit anderen Salesforce-Produkten

Für die Integration mit Salesforce bietet Heroku mit Heroku Connect ein eigenes Add-On an. Heroku Connect eignet sich für eine Datenintegration, bei der Daten aus Salesforce in Heroku gespiegelt werden sollen. Dazu kann über ein einfaches User Interface ein Datenbank-Mapping erstellt werden, demzufolge dann in definierten Intervallen die Daten aus Salesforce in der Heroku-Datenbank abgelegt werden. Der Vorteil: Eigene Entwicklung ist dafür nicht nötig. Sollen Daten aus Heroku in Salesforce gespeichert werden, kann das über die Salesforce-Schnittstellen durchgeführt werden.

Unterm Strich ist die Heroku-Plattform das richtige Produkt für alle, die eine Anwendung für Endanwender erstellen und betreiben möchten, ohne sich selbst um den laufenden Betrieb zu kümmern. Wer gleichzeitig Salesforce-Kunde ist, profitiert zusätzlich von einfachen Integrationsmöglichkeiten.

Robert Richter

Robert Richter

Mein Name ist Robert Richter, ich berate Kunden beim Thema Vertrieb- und Service mit dem Schwerpunkt Salesforce.

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