Sebastian Eßling
17. September 2025

Absatzprognose-Methoden im Vergleich

Beitragsbild | Absatzprognose-Methoden

Wenn die tatsächlichen Verkaufszahlen von den Erwartungen abweichen, kann das weitreichende Folgen haben: Produktionsmengen werden falsch geplant, Marketingmaßnahmen greifen ins Leere und wichtige Ressourcen bleiben ungenutzt. Solche Situationen lassen sich jedoch vermeiden. Mithilfe zuverlässiger Absatzprognose-Methoden behalten Unternehmen ihre Verkaufsentwicklung im Blick und können Entscheidungen frühzeitig an aktuelle Zahlen anpassen. In diesem Beitrag stelle ich Ihnen einige erprobte Verfahren zur Absatzprognose vor.

Was ist eine Absatzprognose?

Eine Absatzprognose sagt voraus, wie viele Produkte in der Zukunft voraussichtlich verkauft werden. Dabei werden historische Verkaufsdaten, aktuelle Markttrends und weitere relevante Faktoren berücksichtigt. Solche Prognosen unterstützen Unternehmen bei den folgenden Prozessen:

  • Produktion besser planen,
  • Lieferketten optimieren,
  • Lagerbestände effizient verwalten und
  • passende Verkaufsstrategien entwickeln.

Auch die finanzielle Sicherheit wird dadurch verbessert. Inzwischen kommt dafür häufig Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, die dabei helfen kann, große Datenmengen schneller und präziser zu analysieren.

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Absatzprognose-Methoden

Im Folgenden stelle ich Ihnen die wichtigsten Methoden zur Absatzplanung vor:

Historische Vorhersage

Die einfachste Methode besteht darin, vergangene Verkaufszahlen zu analysieren und daraus Muster abzuleiten. Besonders für Unternehmen mit konstanten Umsätzen ist diese Vorgehensweise hilfreich, da sich frühere Trends oft wiederholen. So lassen sich kurzfristige Entwicklungen meist genau vorhersagen. Allerdings stößt diese Methode an ihre Grenzen, wenn äußere Einflüsse oder langfristige Veränderungen eine Rolle spielen. Eine reine Orientierung an historischen Daten kann daher wichtige neue Entwicklungen übersehen. Deshalb empfiehlt es sich, diese Methode mit anderen Prognoseverfahren zu kombinieren, um ein umfassenderes Bild der zukünftigen Absatzentwicklung zu erhalten.

Vor- und Nachteile

+ Einfach anzuwenden

+ Liefert verlässliche Ergebnisse bei stabilen Daten

– Reagiert nicht auf Schwankungen oder Veränderungen

Regressionsanalyse

Die Regressionsanalyse ist eine fortgeschrittene Methode, die den Zusammenhang zwischen verschiedenen Einflussfaktoren und den Verkaufszahlen untersucht. Mit statistischen Modellen, wie der linearen Regression, lassen sich zukünftige Umsätze auf Basis historischer Daten und aktueller Trends präzise vorhersagen. Diese Methode ist besonders nützlich, wenn sich Muster regelmäßig wiederholen, etwa an bestimmten Wochentagen.

Für gute Ergebnisse sind jedoch umfangreiche Daten und entsprechendes Fachwissen notwendig. Richtig eingesetzt bietet die Regressionsanalyse tiefere Einblicke in die Absatzentwicklung und unterstützt eine datenbasierte Planung.

Vor- und Nachteile

+ Genaue Prognosen möglich

+ Liefert detaillierte Erkenntnisse

– Reagiert nicht auf Schwankungen oder Veränderungen

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Analyse der Vertriebspipeline

Diese Absatzprognose-Methode verfolgt den Weg potenzieller Kunden vom ersten Kontakt bis zum Verkaufsabschluss. Durch regelmäßige Auswertungen bekommen Sie einen klaren Überblick über Ihren Vertriebsprozess und erkennen frühzeitig mögliche Engpässe. Beispielsweise zeigt die Analyse, wie viele Follow-up-Maßnahmen durchschnittlich nötig sind, um einen Verkauf abzuschließen. Wer seine Vertriebspipeline genau kennt, kann den Verkaufsprozess gezielt verbessern, die Leistung des Teams bewerten und Probleme rechtzeitig beheben.

Vor- und Nachteile

+ Liefert detaillierte Einblicke in den Vertriebsprozess

+ Erleichtert die strategische Planung

– Benötigt viele Daten

Analyse der Opportunitätsphasen

Eng verbunden mit der Vertriebspipeline-Analyse, unterteilt diese Methode den Verkaufsprozess in einzelne Phasen. Für jede Phase wird die Wahrscheinlichkeit bewertet, mit der ein Abschluss gelingt. Je weiter eine Verkaufschance in der Pipeline fortschreitet, desto höher ist meist die Abschlusswahrscheinlichkeit. Unternehmen können so besser einschätzen, wo sich der Einsatz von Zeit und Ressourcen lohnt. Sinkt die Abschlusswahrscheinlichkeit in der Endphase, könnte das ein Zeichen sein, dass das Vertriebsteam seine Abschlussfähigkeiten verbessern sollte. Wichtig ist, dass alle Phasen klar definiert und für alle Beteiligten nachvollziehbar sind. Das kann für eine transparente und effiziente Anwendung der Methode sorgen.

Vor- und Nachteile

+ Fokus auf wichtige Kontaktpunkte im Verkaufsprozess

+ Bietet einen detaillierten Überblick

– Subjektive Methode

– Eher für kurzfristige Prognosen geeignet

KI-gestützte Prognosen

KI nutzt Machine Learning, um Verkaufszahlen aus umfangreichen Datenmengen präzise vorherzusagen. Die Modelle erkennen automatisch Muster in historischen Daten und berücksichtigen zahlreiche Faktoren, wie zum Beispiel Wetter, Wochentag, Preisaktionen oder Sortimentsänderungen. Besonders im Einzelhandel ist diese Methode vorteilhaft, da sie Daten in Echtzeit verarbeitet und ständig dazulernt. Dadurch kann sie genaue Vorhersagen ermöglichen, etwa zur Wirkung von Aktionen oder zur Preiselastizität. So können Unternehmen ihre Entscheidungen verbessern und die Vertriebsplanung optimieren.

Vor- und Nachteile

+ Hohe Genauigkeit

+ Automatische Verarbeitung großer Datenmengen

– Intransparent und schwierig nachvollziehbar

Tabellarische Übersicht der Absatzprognose-Methoden

Ausblick

Absatzprognosen sind ein zentrales Instrument für Unternehmen, um Verkaufszahlen zuverlässig vorauszusagen und fundierte Entscheidungen in Produktion, Vertrieb und Lagerhaltung zu treffen. Von einfachen historischen Auswertungen bis hin zu KI-gestützten Analysen stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die je nach Datenlage und Zielsetzung kombiniert werden können. Jede Methode bringt eigene Stärken und Schwächen mit sich. Daher ist eine durchdachte Auswahl und Anwendung entscheidend. In Zukunft werden insbesondere KI-gestützte Verfahren an Bedeutung gewinnen, da sie große Datenmengen effizient verarbeiten und präzisere Vorhersagen ermöglichen.

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Sebastian Eßling

Sebastian Eßling

Mein Name ist Sebastian Eßling und ich bin Bereichsleiter Digitalisierung von Vertriebs- und Serviceprozessen bei der mindsquare AG. Seit mehr als 10 Jahren unterstütze ich Kunden aus den verschiedensten Branchen, wie z. B. aus der Branche Fördertechnik oder aus dem Großhandel erfolgreich bei der Optimierung von Vertriebs- und Serviceprozessen.

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