Sebastian Eßling
15. Juli 2025

Customer Journey im B2B

Die Art und Weise, wie Unternehmen im B2B-Bereich Entscheidungen treffen, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Immer häufiger stehen potenzielle Kunden schon kurz vor einer Entscheidung, bevor sie überhaupt mit dem Vertrieb sprechen. Wer die heutige Customer Journey im B2B wirklich versteht, kann sich dadurch einen Vorsprung am Markt sichern. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, warum klassische Vertriebsmodelle nicht mehr ausreichen und wie Sie Ihre Marketingstrategie gezielt an die veränderten Entscheidungsprozesse Ihrer Zielgruppe anpassen können.

Was ist eine Customer Journey im B2B?

Die Customer Journey beschreibt den Weg, den ein potenzieller Kunde von der ersten Wahrnehmung eines Bedürfnisses bis hin zur langfristigen Kundenbindung. Ziel ist es, Unternehmensprozesse so zu gestalten, dass Kunden an jedem Kontaktpunkt passende Inhalte erhalten.

Im B2B informieren sich Käufer zunehmend selbstständig online. Daher verliert der klassische Vertrieb an Einfluss. Gleichzeitig steigt der Wettbewerbsdruck, da Angebote leichter vergleichbar sind. Persönliche und gezielte Interaktionen gewinnen somit immer mehr an Bedeutung.

Dabei verläuft die Customer Journey selten linear. Nicht jeder Kunde durchläuft alle Phasen gleich. Umso wichtiger ist es, flexibel auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.

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Unterschiede der Customer Journey B2B zu B2C

Es gibt einige Unterschiede zwischen einer Customer Journey im B2B und B2C. Diese wirken sich auch auf die Touchpoints und die daraus folgenden Strategien aus:

  • Zielgruppe: Im B2B richten sich Marketing und Vertrieb an Unternehmen und Buying Center statt an Privatkunden.
  • Entscheidungsprozess: Kaufentscheidungen sind oft komplex und erfordern umfassende Informationen und Abstimmungen.
  • Beteiligte Personen: In der Regel sind mehrere Entscheidungsträger aus verschiedenen Abteilungen eingebunden.
  • Budgethöhe: Investitionen im B2B-Bereich sind meist deutlich höher und werden sorgfältiger geprüft.
  • Beziehungsmanagement: Der Aufbau langfristiger, vertrauensvoller Kundenbeziehungen ist entscheidend für den Erfolg.

Phasen der Customer Journey im B2B

Die Customer Journey im B2B lässt sich in fünf Phasen unterteilen. Jede Phase erfordert eigene Schwerpunkte und gezielte Maßnahmen, um potenzielle Kunden zu erreichen, zu überzeugen und langfristig zu binden.

1. Awareness-Phase

In der ersten Phase erkennen Unternehmen, dass es ein Problem oder einen konkreten Bedarf gibt, für den sie eine Lösung suchen. Sie informieren sich allgemein, also ohne bereits Anbieter im Blick zu haben. Fachartikel, Whitepaper oder Branchenanalysen sind jetzt besonders gefragt. Deshalb ist es wichtig, mit hochwertigen Inhalten wie Blogbeiträgen, Social-Media-Posts und Whitepapers sichtbar zu sein. Auch Suchmaschinenoptimierung (SEO) und bezahlte Anzeigen (SEA) spielen hier eine zentrale Rolle.

  • Touchpoints: Werbung, Blog, Newsletter, Social Media

2. Consideration-Phase

In dieser Phase vergleichen Unternehmen verschiedene Anbieter und Lösungen. Technische, wirtschaftliche und strategische Faktoren werden gegeneinander abgewogen. Ziel ist es, potenzielle Kunden durch gezielte Inhalte weiter zu informieren und im Entscheidungsprozess zu begleiten. Maßnahmen wie Lead-Nurturing, personalisierte Landingpages oder Re-Targeting-Kampagnen über Social Media und Google Ads sind hier besonders wirkungsvoll.

  • Touchpoints: Landingpage, Produktseite, Vergleichsseiten

3. Purchase-/ Conversion-Phase

Die Purchase- oder auch Conversion-Phase ist die Phase, in der der Kunde sich für ein Angebot entscheidet und dieses kauft. In dieser Phase der Customer Journey im B2B ist es daher wichtig, den Kunden durch eine persönliche Beratung von Ihrem Unternehmen zu überzeugen. Zudem können kostenlose Testversionen oder Case Studies helfen, dem Kunden die Vorteile des Angebots zu präsentieren. Der Fokus sollte hierbei klar auf dem persönlichen Kontakt liegen, da Sie so von Ihren Wettbewerbern herausstechen können.

  • Touchpoints: Vertrag, Demo-Termin, Verkaufsgespräch

4. Retention-Phase

Nach dem Kauf geht es darum, die Beziehung zum Kunden zu stärken. Ein guter After-Sales-Service ist hier ausschlaggebend für die Kundenzufriedenheit und eine langfristige Zusammenarbeit. Schulungen, Support-Angebote oder Self-Service-Portale tragen dazu bei, die Nutzung des Produkts zu erleichtern und das Vertrauen weiter auszubauen. Zudem bieten sich in dieser Phase gezielte Upselling-Maßnahmen an.

  • Touchpoints: FAQs, Hotline, Chatbot, Schulungen

5. Advocacy-Phase

Zufriedene Kunden sind die besten Botschafter für Ihr Unternehmen. Sie kaufen nicht nur häufiger, sondern empfehlen Ihre Leistungen auch weiter. Bewertungen, Erfahrungsberichte und Empfehlungen spielen eine wichtige Rolle, vor allem für potenzielle Neukunden. Deshalb lohnt es sich, aktiv um Feedback zu bitten und treue Kunden in Marketingmaßnahmen einzubinden.

  • Touchpoints: Newsletter, Kundenumfragen, E-Mail-Kampagnen
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Best Practices

Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Best Practices zeigen, die Sie bei der Einführung einer Customer Journey im B2B beachten sollten.

Identifikation der Zielgruppe

Im Gegensatz zum B2C-Bereich richtet sich B2B-Marketing nicht an einzelne Endkonsumenten, sondern an Unternehmen mit komplexen Entscheidungsstrukturen. Häufig sind mehrere Personen aus unterschiedlichen Abteilungen am Kaufprozess beteiligt, einem sogenannten Buying Center. Um erfolgreich zu kommunizieren, ist es daher entscheidend, die Rollen, Bedürfnisse und Einflussbereiche der jeweiligen Akteure genau zu analysieren und gezielt anzusprechen.

Customer Journey Mapping

Eine klare Visualisierung der Customer Journey im B2B hilft dabei, Marketingmaßnahmen und Kundenorientierung nachhaltig zu verbessern. Eine Customer-Journey-Map liefert wertvolle Einblicke in den Vertriebsprozess, deckt Schwachstellen in der Customer Experience auf und zeigt, wie interne Prozesse das Kundenerlebnis beeinflussen. Da jede Customer Journey im B2B individuell ist, sollte die Map auf die spezifischen Strukturen und Abläufe des Unternehmens zugeschnitten sein. Im Mittelpunkt stehen dabei zentrale Fragen:

  • Wer ist an den einzelnen Kaufentscheidungen beteiligt?
  • Warum strebt der Kunde nach einer bestimmten Lösung und welche Herausforderungen liegen zugrunde?
  • Wann durchläuft der Kunde welche Phase im Kaufprozess?
  • Wo informiert sich der Kunde über Produkte oder Lösungen?
  • Wie können Sie in diesen Momenten gezielt Unterstützung bieten?

Personalisierte Kommunikation

Individuelle und datenbasierte Ansprache ist entscheidend, um die Customer Journey im B2B überzeugend zu gestalten. Durch personalisierte Landingpages, gezielte E-Mail-Kampagnen oder individuell zugeschnittene Angebote können Sie die Bedürfnisse Ihrer Kunden besser verstehen und die Customer Journey im B2B ständig verbessern. So können Sie Vertrauen schaffen und Ihren Erfolg erhöhen.

Ausblick

Die Customer Journey im B2B umfasst mehrere Phasen, die individuell betreut werden müssen. Entscheidungsprozesse sind komplexer und involvieren oft mehrere Personen, weshalb personalisierte Kommunikation und gezielte Inhalte an den passenden Touchpoints besonders wichtig sind. Eine genaue Analyse der Zielgruppe sowie das Mapping der Customer Journey im B2B helfen dabei, Schwachstellen zu erkennen und den Kunden optimal zu begleiten. Langfristiger Erfolg hängt vor allem vom Aufbau vertrauensvoller Beziehungen und kontinuierlicher Optimierung ab.

Kostenlose Websession

Wenn Sie IT-Unterstützung bei der Optimierung Ihrer Marketingprozesse benötigen, dann kontaktieren Sie uns gerne. Wir haben das entsprechende Prozessknowhow und die Erfahrung in unterschiedlichsten Branchen. In einer kostenlosen Websession können wir über Ihre Herausforderungen und Anforderungen sprechen.

FAQ

Was ist eine Customer Journey im B2B?

Die Customer Journey im B2B beschreibt den Weg von der ersten Wahrnehmung eines Bedürfnisses bis zur langfristigen Kundenbindung, wobei es wichtig ist, Kunden an jedem Touchpoint mit passenden Inhalten zu begleiten. Da sich Käufer immer mehr selbst online informieren und der Wettbewerb wächst, gewinnen persönliche und flexible Interaktionen an Bedeutung.

Welche Phasen gibt es in einer Customer Journey im B2B?

Die Customer Journey im B2B umfasst typischerweise die Phasen Awareness, Consideration, Purchase, Retention und Advocacy, in denen Kunden von der ersten Bedarfserkennung bis zur langfristigen Bindung begleitet werden. Jede Phase erfordert dabei unterschiedliche Strategien und Inhalte, um den Entscheidungsprozess optimal zu unterstützen.

Welche Best Practices für eine Customer Journey im B2B gibt es?

Für eine erfolgreiche Customer Journey im B2B ist es entscheidend, die Zielgruppe genau zu analysieren, den Kaufprozess durch eine individuelle Customer-Journey-Map sichtbar zu machen und auf personalisierte, datenbasierte Kommunikation zu setzen. So lassen sich Kundenbedürfnisse besser verstehen, gezielt ansprechen und langfristige Beziehungen aufbauen.

Wer kann mir beim Thema Customer Journey im B2B helfen?

Wenn Sie Unterstützung zum Thema Customer Journey im B2B benötigen, stehen Ihnen die Experten von Mindforce, dem auf dieses Thema spezialisierten Team der mindsquare AG, zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.

Sebastian Eßling

Sebastian Eßling

Mein Name ist Sebastian Eßling und ich bin Bereichsleiter Digitalisierung von Vertriebs- und Serviceprozessen bei der mindsquare AG. Seit mehr als 10 Jahren unterstütze ich Kunden aus den verschiedensten Branchen, wie z. B. aus der Branche Fördertechnik oder aus dem Großhandel erfolgreich bei der Optimierung von Vertriebs- und Serviceprozessen.

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