Sebastian Eßling
7. Mai 2025

Die 7 wichtigsten Vertriebskennzahlen im B2B

Beitragsbild | Vertriebskennzahlen im B2B

Im B2B-Vertrieb sind Ressourcen oft knapp bemessen. Vertriebskennzahlen im B2B unterstützen Vertriebsmitarbeiter dabei, den folgenden Trade-off zu bewältigen: Einerseits müssen zahlreiche Leads in kurzer Zeit bearbeitet werden, andererseits soll jeder Kunde möglichst persönlich betreut werden. Um dabei den Überblick zu behalten und den Ressourceneinsatz optimal zu steuern, sind Vertriebskennzahlen da. Sie liefern die nötige Transparenz, um Aufgaben zu priorisieren und den Vertriebserfolg messbar zu machen.

Was sind Vertriebskennzahlen?

Vertriebskennzahlen, häufig auch als Key Performance Indicators (KPIs) bezeichnet, sind messbare Werte, die Aufschluss über die Leistung und Effizienz von Vertriebsaktivitäten geben. Sie dienen als Grundlage für die Planung, Steuerung und Kontrolle im Vertrieb und sind ein zentrales Instrument des Vertriebscontrollings. Mithilfe von CRM-Systemen, Tools oder speziellen Reporting-Lösungen werden diese Kennzahlen aus verschiedenen Datenquellen gewonnen und analysiert. Sie zeigen nicht nur auf, wie effektiv einzelne Maßnahmen sind, sondern helfen auch dabei

  • Potenziale zu erkennen,
  • Engpässe frühzeitig zu identifizieren,
  • Ressourcen gezielt einzusetzen.

Im B2B-Kontext sind sie besonders wichtig, da Entscheidungsprozesse oft komplexer und Vertriebszyklen länger als im B2C-Bereich sind.

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Wichtige Vertriebskennzahlen im B2B

Vertriebskennzahlen im B2B lassen sich in qualitative und quantitative KPIs unterteilen.

Qualitative Vertriebskennzahlen im B2B

Qualitative Kennzahlen lassen sich zwar schwerer messen, sind jedoch für den langfristigen Erfolg im Vertrieb von zentraler Bedeutung. Sie geben Aufschluss über die Qualität der Vertriebsarbeit und lassen sich oft nur indirekt erfassen. Auch wenn qualitative Kennzahlen nicht so einfach in Zahlen auszudrücken sind wie quantitative, geben sie einen realistischen Einblick in die tatsächliche Kompetenz und Effizienz des Vertriebsteams.

Beispiele für qualitative Vertriebskennzahlen sind:

  • Effizienz der Kommunikation zwischen den Vertriebsmitarbeitern
  • Pflege und Weiterentwicklung des CRM-Systems

Quantitative Vertriebskennzahlen im B2B

Quantitative Kennzahlen sind leicht messbar und liefern detaillierte Ergebnisse. Sie ermöglichen eine zügige Bewertung des Vertriebserfolgs und helfen bei der Festlegung von Zielen. Entscheidend ist, dass die Rahmenbedingungen für diese Zahlen eindeutig festgelegt sind, wie einheitliche Vertriebsprozesse, gleiche Budgetvorgaben, vergleichbare Marktbedingungen und identische Zielgruppen. Nur unter diesen Bedingungen können die Ergebnisse der Vertriebsteams sinnvoll verglichen und ausgewertet werden.

Beispiele für quantitative Vertriebskennzahlen sind:

  • Vertriebsumsätze innerhalb eines Zeitraums
  • Lead-Generierung innerhalb eines Zeitraums

Um den Erfolg des Vertriebsteams zu messen und strategische Entscheidungen zu treffen, sind spezifische Kennzahlen unerlässlich. Hier sind die wichtigsten Vertriebskennzahlen im B2B, die jedes Unternehmen im Blick haben sollte:

1. Anzahl der Leads

Die Anzahl der Leads ist eine grundlegende Kennzahl im B2B-Vertrieb. Sie gibt an, wie viele potenzielle Kunden aktuell vorhanden sind und mit dem Unternehmen in Kontakt stehen. Eine hohe Zahl neuer Leads zeigt, dass das Unternehmen kontinuierlich neue Leads anzieht. Gleichzeitig ist es wichtig, diese Zahl im Gleichgewicht zu halten, um das Vertriebsteam nicht zu überlasten.

2. Lead to Opportunity

Diese Kennzahl zeigt den Anteil der Leads, die als vielversprechend eingestuft werden und eine hohe Wahrscheinlichkeit besitzen, zu zahlenden Kunden zu werden. Sie misst, wie gut das Vertriebsteam Leads qualifizieren kann und liefert wertvolle Informationen darüber, wie effektiv das Team die Verkaufschancen aus dem ersten Interesse ableitet. Eine hohe Lead-to-Opportunity-Rate zeigt, dass die Verkaufsstrategie gut ausgerichtet ist.

3. Lead Conversion Rate

Die Lead Conversion Rate misst den Prozentsatz der Leads, die zu zahlenden Kunden konvertieren. Diese KPI ist ein entscheidender Indikator für die Effektivität der Vertriebsaktivitäten. Sie gibt Aufschluss darüber, wie gut das Vertriebsteam in der Lage ist, das Interesse von potenziellen Kunden in tatsächliche Verkäufe umzuwandeln und hilft so beim Lead Management. Eine hohe Lead Conversion Rate ist ein Zeichen für eine gut funktionierende Vertriebsstrategie.

4. Customer Lifetime Value

Der Customer Lifetime Value (CLV) gibt an, wie viel Umsatz ein Kunde über die gesamte Dauer seiner Geschäftsbeziehung mit dem Unternehmen voraussichtlich generieren wird. Diese Kennzahl ist besonders im B2B-Bereich wichtig, da die Beziehungen zu Kunden oft langfristig sind. Der CLV hilft dabei, die langfristige Rentabilität eines Unternehmens zu bewerten und die Bedeutung eines Kunden für das Unternehmen zu verstehen. Ein hoher CLV deutet auf eine wertvolle Kundenbasis hin. Berechnet wird der CLV wie folgt:

CLV = Durchschnittlicher Umsatz pro Kunde x Kundenbindungsdauer x Bruttomarge

Sie zeigt auf einfache Weise, welchen finanziellen Beitrag ein Kunde im Durchschnitt unter Berücksichtigung der Profitabilität über die Zeit leistet.

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5. Annual Contract Value

Der Annual Contract Value misst den durchschnittlichen Jahresumsatz pro Kundenvertrag. Diese Kennzahl ist besonders hilfreich, um die Effektivität der Vertriebsstrategie zu bewerten und zu erkennen, ob es Potenzial für Upselling oder Cross-Selling gibt. Ein hoher Annual Contract Value kann darauf hinweisen, dass das Unternehmen in der Lage ist, langfristig rentable Verträge abzuschließen.

6. Customer Aquisition Cost

Die Customer Acquisition Cost (CAC) gibt an, wie viel es das Unternehmen kostet, einen Neukunden zu gewinnen. Diese Kennzahl umfasst alle Ausgaben für Marketing, Vertrieb und andere Aktivitäten, die zur Kundengewinnung führen. Ein niedriger CAC ist ein gutes Zeichen für eine effiziente Vertriebsstrategie, während ein hoher CAC darauf hinweist, dass es möglicherweise Verbesserungsbedarf in der Ressourcennutzung gibt.

7. Zeitfaktor

Der Zeitfaktor misst, wie viel Zeit benötigt wird, um einen Lead in einen Kunden zu verwandeln. Dabei wird sowohl die gesamte Zeit als auch die tatsächlich produktive Zeit betrachtet. Eine präzise Analyse hilft, den Verkaufsprozess zu optimieren und Engpässe zu erkennen.

CRM-System als Grundlage für die Auswertung von Vertriebskennzahlen im B2B

Vertriebskennzahlen im B2B sind entscheidend, um Erfolge messbar zu machen und die Effektivität des Vertriebsteams zu bewerten. Doch die manuelle Erfassung und Auswertung dieser Daten ist nicht nur aufwendig, sondern birgt auch das Risiko von Fehlern. Ein CRM-System schafft hier Abhilfe: Es bündelt alle relevanten Informationen zentral und macht sie in Echtzeit zugänglich.

Mit einem CRM können Sie wichtige KPIs wie Umsatzentwicklung, Abschlussquoten, Kundenaktivitäten oder Vertriebspipeline übersichtlich darstellen und analysieren. Dies ermöglicht es, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und Ressourcen gezielter einzusetzen. So können etwa potenzialstarke Kunden priorisiert und wenig rentable Kontakte effizienter bearbeitet werden.

CRM-gestützte KPI-Auswertungen schaffen Transparenz im gesamten Vertriebsteam. Sie helfen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Moderne CRM-Lösungen bieten zudem individualisierbare Dashboards, auf denen Sie alle für Sie relevanten Vertriebskennzahlen im B2B auf einen Blick sehen. Auch Umsatzprognosen und die Auswertung von Kundeninteraktionen lassen sich leicht integrieren.

Ausblick: Wichtigkeit von Vertriebskennzahlen im B2B

Vertriebskennzahlen sind unverzichtbare Werkzeuge im B2B-Vertrieb, um die Effizienz von Verkaufsprozessen zu messen und Ressourcen gezielt einzusetzen. Wichtige Kennzahlen wie die Anzahl der Leads, Lead-to-Opportunity-Rate, Lead Conversion Rate, Customer Lifetime Value, Annual Contract Value und Customer Acquisition Cost bieten wertvolle Einblicke in die Leistung des Vertriebsteams und helfen, strategische Entscheidungen zu treffen. Zudem gibt der Zeitfaktor, eine präzise Analyse der benötigten Zeit an, um Leads in zahlende Kunden zu verwandeln. In Zukunft wird der Einsatz von fortschrittlichen Technologien diese Kennzahlen noch präzisieren, wodurch Unternehmen ihre Vertriebsstrategien weiter optimieren können.

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FAQ

Warum sind Vertriebskennzahlen im B2B wichtig?

Sie helfen dabei, den Überblick im komplexen B2B-Vertrieb zu behalten, Prioritäten zu setzen und Erfolge messbar zu machen. Sie zeigen, welche Maßnahmen funktionieren und wo Optimierungspotenzial besteht. So lassen sich Vertriebsteams gezielter steuern und Entscheidungen fundierter treffen.

Was sagt die Lead Conversion Rate aus?

Die Lead Conversion Rate gibt an, wie viele der gewonnenen Leads tatsächlich zu zahlenden Kunden werden. Sie ist ein direkter Indikator dafür, wie erfolgreich der Vertrieb Interessenten in Abschlüsse umwandelt. Eine hohe Conversion Rate spricht für eine effektive Vertriebsstrategie und klare Zielgruppenansprache.

Wie kann man die Rentabilität eines Kunden messen?

Der Customer Lifetime Value (CLV) zeigt, wie viel Umsatz ein Kunde im Laufe der gesamten Geschäftsbeziehung voraussichtlich generieren wird. Damit lässt sich bewerten, welche Kunden besonders profitabel sind und wo sich langfristige Investitionen lohnen. Unternehmen nutzen den CLV, um Kundenbeziehungen gezielter auszubauen und strategisch zu bewerten.

Sebastian Eßling

Sebastian Eßling

Mein Name ist Sebastian Eßling und ich bin Bereichsleiter Digitalisierung von Vertriebs- und Serviceprozessen bei der mindsquare AG. In den vergangenen Jahren habe ich Kunden aus den verschiedensten Branchen, wie z. B. aus der Branche Fördertechnik oder aus dem Großhandel erfolgreich bei der Optimierung von Vertriebs- und Serviceprozessen unterstützt.

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