Robert Richter
6. Oktober 2023

Stakeholder

Stakeholder sind alle Gruppen, die von den Aktivitäten eines Unternehmens betroffen sind und daher ein berechtigtes Interesse an diesem entwickeln. Jede Gruppe bringt ihre eigenen Erwartungen und Ansprüche mit. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, darauf angemessen zu reagieren. Wer ein besseres Verständnis für die verschiedenen Anspruchsgruppen entwickelt und ein Stakeholder-Management umsetzt, kann die Aufgabe erfolgreich bewältigen.

Das Wichtigste in Kürze

Definition Stakeholder

Die Stakeholder sind alle Anspruchsgruppen, die an einem Unternehmen ein Interesse haben. Zu unterscheiden sind hierbei die internen und die externen Anspruchsgruppen. Diese verfolgen unterschiedliche Ziele und können Ihr Unternehmen auf unterschiedlichen Wegen beeinflussen.

Interne Anspruchsgruppen:

  • Eigentümer (Shareholder)
  • Geschäftsführung
  • Kontrollorgane
  • Mitarbeiter

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Externe Anspruchsgruppen:

  • Kapitalgeber
  • Kunden
  • Lieferanten
  • Öffentlichkeit
  • Verwaltung
  • Wettbewerber

Aus dieser Definition ergibt sich, dass die Shareholder Teil der Stakeholder-Gruppe sind. Alle diese Gruppen können gegenüber dem Unternehmen ihre jeweiligen Interessen geltend machen.

Die Kunden zum Beispiel sind an fairen Preisen oder einem guten Service interessiert. Die Mitarbeiter wünschen bessere Arbeitsbedingungen oder höhere Löhne. Die Eigentümer wiederum sind am Gewinn interessiert und die Öffentlichkeit und die Kontrollorgane an Informationen.

Unterschied zwischen Stakeholder und Shareholder

Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Begriffen besteht darin, wie weit diese gefasst sind. Die Shareholder sind die Anteilseigner an einem Unternehmen. Es existieren aber noch viele andere Gruppen, die mit einem Unternehmen in Verbindung stehen können, auch wenn sie nicht zu den Eigentümern gehören. Mit dem sehr viel weiter gefassten Begriff der Stakeholder lassen sich diese ebenfalls beschreiben.

Die Interessen der Stake- und Shareholder können Überschneidungen aufweisen oder einander entgegengesetzt sein. Beide Gruppen blicken auf die Handlungen eines Unternehmens und haben naturgemäß ein Interesse daran, dass dieses klug und erfolgreich agiert.

Definition Stakeholder-Ansatz

Gemäß des Stakeholder-Ansatzes bzw. des Stakeholder-Modells sollten Unternehmen die Anforderungen und Erwartungen ihrer verschiedenen Interessengruppen jederzeit im Blick behalten und ein wirksames Stakeholder-Management betreiben. Das Unternehmen sollte sich mit seinen verschiedenen Aktivitäten so ausrichten, dass es nach Möglichkeit den Ansprüchen aller mit ihm verbundenen Interessengruppen genügen kann.

Stakeholder und Shareholder

Die Umsetzung des Ansatzes liegt bei der Unternehmensleitung und dem Management. Das Modell geht davon aus, dass sich ein Unternehmen verschiedenen Risiken aussetzt, wenn es die Ansprüche seiner Interessengruppen vernachlässigt. Das Stakeholder-Management dient dazu, diese Risiken und damit auch daraus resultierende Kosten zu minimieren.

Das sind wichtige Fragen, die es im Rahmen des Stakeholder-Ansatzes zu beantworten gilt:

  • Wie soll sich unser Unternehmen gegenüber den Kunden verhalten?
  • Welche Erwartungen stellen die Mitarbeiter an uns?
  • Welchen Anforderungen der staatlichen Einrichtungen müssen wir genügen?
  • Inwiefern wünschen sich die Verwaltungsorgane eine Zusammenarbeit mit uns?
  • Wie nimmt uns die kritische Medienöffentlichkeit wahr?
  • Welche anderen Unternehmen stellen Anforderungen an uns zum Beispiel im Rahmen einer Partnerschaft?
  • Welche Lieferanten sind für uns besonders bedeutsam?

Risiken / Herausforderungen Stakeholder-Management

Kommt ein Unternehmen seinen Verpflichtungen nicht nach, wie sie sich aus den Anforderungen des Stakeholder-Managements ergeben, können daraus große Risiken resultieren.

Kundenabwanderung

Eine der wichtigsten Stakeholder-Gruppen für jedes Unternehmen sind die Kunden. Sie sind es, mit denen sich die Umsätze erzielen lassen, auf ihre Bedürfnisse ist daher konsequent einzugehen. Zu den größten Risiken gehört, dass die Kunden zur Konkurrenz abwandern. Das kann zum Beispiel die Folge von Kundenbeschwerden sein, auf die Ihr Unternehmen nicht ausreichend eingegangen ist.

Zu einem erfolgreichen Stakeholder-Management gehört es daher, dass Sie auf die Ansprüche dieser Gruppe intensiv eingehen. Im Extremfall wäre es sogar möglich, dass die Kunden wegen Ihres unzureichenden Beschwerdemanagements andere Kunden vor Ihnen warnen.

Imageschäden

Aufgrund einer schlechten Behandlung der eigenen Mitarbeiter kann es zu einer negativen Berichterstattung über das Unternehmen kommen. Das Image in der Öffentlichkeit erleidet einen Schaden, was es zum Beispiel erschwert, neue Mitarbeiter für sich zu gewinnen oder Kunden von der eigenen Marke zu überzeugen. Solche Imageschäden können gerade in der langfristigen Betrachtung erhebliche negative Auswirkungen nach sich ziehen. Wichtige Themen betreffen hier zum Beispiel den Umgang mit Randgruppen oder die Familienförderung.

Negative Berichte über Lieferanten

Unternehmen weisen häufig zahlreiche und komplexe Beziehungen zu Lieferanten auf. Treten bei diesen Probleme auf, die Ihr Unternehmen nicht rechtzeitig erkannt hat, kann das negative Auswirkungen auch auf Ihr eigenes Unternehme haben. Zu nennen sind hier Vorfälle im Zusammenhang mit Kinderarbeit, der Ausbeutung von Beschäftigten oder der Schädigung der Umwelt.

Eine negative Berichterstattung in der Presse kann potenziell jedes Unternehmen beeinträchtigen, das mit dem Lieferanten zusammenarbeitet. Es ist daher erforderlich, die eigenen Lieferanten im Blick zu behalten und im Rahmen des Stakeholder-Managements zu berücksichtigen.

Unkenntnis über rechtliche Anforderungen

Kennt ein Unternehmen die rechtlichen Rahmenbedingungen für das eigene Wirtschaften nicht oder interpretiert Vorgaben falsch, können daraus schnell erhebliche finanzielle Risiken entstehen. Zu nennen wären in diesem Zusammenhang zum Beispiel der Datenschutz oder Umweltschutzauflagen. Erhalten die Interessengruppen davon Kenntnis, dass Ihr Unternehmen bestimmte Regelungen nicht einhält, kann von dieser Seite her ebenfalls Druck entstehen.

Datenschutz wichtig für Stakeholder

Tipps für ein erfolgreiches Stakeholder-Management

Viele Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ein Konzept für ihr Stakeholder-Management zu entwickeln. Folgende Ratschläge können dabei helfen:

  • Stakeholder-Gruppen analysieren: Wer sind unsere Stakeholder, was erwarten sie von uns und welche Anforderungen stellen sie an unser Unternehmen? Am Anfang steht also immer eine eingehende Analyse. Verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, mit welchen Anspruchsgruppen Sie es zu tun haben.
  • Einschätzung der Risiken und Chancen: Welche Risiken sind damit verbunden, wenn wir die verschiedenen Anspruchsgruppen vernachlässigen? Andererseits gilt es zu beurteilen, welche Chancen sich aus einem konsequent umgesetzten Stakeholder-Management ergeben können. Welche Vorteile erhalten Sie hier zum Beispiel für die Mitarbeitergewinnung oder die Imageverbesserung?
  • Welche Gruppen sind besonders relevant: Nicht alle Interessengruppen sind gleich bedeutsam für Ihr Unternehmen. Ermitteln Sie, wen es mit dem Stakeholder-Management insbesondere zu adressieren gilt und setzen Sie entsprechende Prioritäten.
  • Vergangene Vorfälle bewerten: Ist es in der Vergangenheit bereits zu Vorfällen in Zusammenhang mit den Stakeholder-Gruppen gekommen? Wie erfolgreich ist Ihr Unternehmen damit umgegangen und welche Lehren können Sie daraus für Ihr Stakeholder-Management ziehen?
  • Wie sieht der Ist-Zustand aus: Was unternimmt Ihr Unternehmen bereits heute, um auf die Ansprüche, Erwartungen und Interessen der Stakeholder-Gruppen einzugehen? An welchen Stellen müssen Sie das Stakeholder-Management noch ausbauen bzw. optimieren?
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Fazit

Die größte Herausforderung mit den Stakeholder-Gruppen besteht in deren Vielzahl. Sie sollten mit den verschiedensten Erwartungen und Anspruchshaltungen erfolgreich umgehen können. Es ist daher wichtig, ein systematisches Stakeholder-Management zu betreiben und die entsprechende Bedeutung dieser Aufgabe anzuerkennen. Von diesem Umgang mit den Stakeholder-Gruppen hängt nämlich viel ab. Managen Sie die Risiken unzureichend, sind zum Beispiel Kunden- und Mitarbeiterabwanderungen zu befürchten. Stellen Sie sich darauf ein, dass die Interessengruppen Einfluss auf Ihr Unternehmen ausüben und dass Sie selbst mit Ihrem Unternehmen und dessen Aktivitäten Einfluss auf die Handlungen der mit Ihnen verbundenen Gruppen ausüben. Wer diese Abhängigkeiten erkennt und respektiert, kann mit den sich daraus ergebenden Risiken und Chancen besser umgehen.

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FAQ

Was sind Stakeholder?

Die Stakeholder sind alle Anspruchsgruppen, die an einem Unternehmen ein Interesse haben. Zu unterscheiden sind hierbei die internen und die externen Anspruchsgruppen. Die interne Anspruchsgruppe besteht unter anderem aus Shareholdern, Geschäftsführung und Mitarbeitern, während die externe Anspruchsgruppe zum Beispiel Kapitalgeber, Kunden und Lieferanten umfasst.

Was ist der Unterschied zwischen Stakeholdern und Shareholdern?

Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Begriffen besteht darin, wie weit diese gefasst sind. Die Shareholder sind die Anteilseigner an einem Unternehmen.
Spricht man von Gruppen, die mit einem Unternehmen in Verbindung stehen, aber nicht zu den Eigentümern gehören (Bsp. Kunden oder Mitarbeiter), handelt es sich um Stakeholder.

Welche Risiken hat ein schlechtes Stakeholder-Management?

Wenn ein Unternehmen die Beziehungen zu den Stakeholdern nicht gut pflegt, bringt das einige Risiken mit sich. Zum Beispiel: Kundenabwanderung, Imageschäden oder negative Bewertungen.

Robert Richter

Robert Richter

Mein Name ist Robert Richter, ich berate Kunden beim Thema Vertrieb- und Service mit dem Schwerpunkt Salesforce.

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