Maximilian Benning
21. November 2023

Minimum Viable Product (MVP)

Sie haben eine Idee für eine Produktneuheit, haben aber Angst vor den Risiken eines Launch? Dann sollten Sie mit einem Minimum Viable Product (MVP) arbeiten. Was genau das ist und wie Sie es verwenden, erfahren Sie hier.

Definition: Was ist das Minimum Viable Product?

Unter einem Minimum Viable Product (kurz: MVP) versteht man ein nutzbares Produkt mit minimalen Funktionen. Es ist also nur mit den wichtigen Kernfunktionen ausgestattet. Deshalb ist es mit geringem Aufwand herzustellen. Das MVP fungiert als erste Version eines neuen Produkts und soll die Möglichkeit geben, frühzeitig Feedback einholen. Hauptziel ist die Risikominimierung für den Launch eines neuen Produkts.

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Das Minimum Viable Product wird von Anwendern (sogenannte Early Adopters) verwendet und getestet. Der Hersteller holt ihre Meinungen und Rückmeldungen ein. Darauf basierend kann das MVP optimiert und erneut getestet werden, bis der Hersteller zufrieden ist und sein Endprodukt auf den Markt bringen kann. So ist gesichert, dass das Produkt den Kundenanforderungen entspricht und reale Absatzchancen auf dem Markt bestehen.

Ursprung des Minimum Viable Products

Erstmals wurde der Begriff 2001 von Frank Robinson verwendet. Daraufhin wurde das MVP zu einem wesentlichen Element der Lean Startup Methode von Eric Ries. Ziel dieser Methode ist es, ein Produkt mit kleinstmöglichen Kosten und so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen, um frühzeitig Feedback einzuholen. Über die schrittweise Produktentwicklung auf Basis des regelmäßigen Feedbacks, soll ein ideales Verhältnis zwischen Kapitaleinsatz und Markterfolg erreicht werden. Ries beschreibt in seiner Methode einen Kreislauf, der bis zum finalen Produktlaunch beliebig oft durchgeführt werden kann:

  1. Build
  2. Measure
  3. Learn
Lean Startup Methode für MVP (Minimum Viable Product)

Abbildung 1: Lean Startup Methode

Von der Idee über das MVP zum Launch

Der Prozess zur erfolgreichen Nutzung eines MVPs basiert auf dem Lean Startup Kreislauf von Eric Ries.

Kernfunktionen definieren

Zu Beginn sollten Sie die Probleme und Wünsche Ihrer Zielgruppe erarbeiten und darauf basierend ein MVP mit entsprechenden Kernfunktionen entwickeln. Dabei sollten Sie nur diejenigen Funktionen berücksichtigen, die ein Problem Ihrer Kunden lösen und damit einen Nutzen für sie bieten. Dieser zentrale Nutzen ist die Value Proposition.

Build

Auf Basis der definierten Kernfunktionen können Sie die erste Version Ihres MVPs entwickeln.

Vermarktung

Es kann sinnvoll sein, dass MVP im ersten Schritt nicht an Ihre gesamte Zielgruppe, sondern nur an eine ausgewählte Kundengruppe zu vermarkten. Denn es werden nur Kunden interessiert sein, die die von Ihnen erkannten Probleme so stark stören, dass sie bereit sind, ein „unfertiges“ Produkt zu nutzen. Hierfür bedarf es einer genauen Marktanalyse, sodass genau die richtige Kundengruppe angesprochen werden kann.

Außerdem sollten Sie die Preise nicht zu hoch ansetzen. Denn so können Sie Kunden leichter davon überzeugen Ihr „unfertiges Produkt“ zu testen. Beim MVP stehen nicht Ihr Umsatz, sondern die Erkenntnisse aus dieser Testphase im Vordergrund. Sobald Sie aus dem MVP Ihr fertiges Produkt entwickelt haben, können Sie den Preis anheben, sodass Sie ausreichend Umsätze generieren.

Measure & Learn

Nun testet Ihre Zielgruppe das MVP, während Sie regelmäßig Feedback einholen und auf Basis dessen Ihr MVP weiter verbessern, bis Sie so zufrieden sind, dass Sie es als Endprodukt auf den Markt bringen können. Sie haben durch die Early Adopter auch schon eine treue Kundschaft aufgebaut, die vermutlich auch am fertigen Produkt Interesse hat.

Warum sollten Sie MVPs nutzen?

Risikominimierung

Da Sie dank des MVPs ein auf den Markt angepasstes Produkt launchen und vorher sichergestellt haben, dass es Interessenten für Ihr Produkt gibt, ist das mit der Produktentwicklung verbundene Risiko deutlich geringer. Die Chancen, dass die hohen Kosten und Aufwände zur Entwicklung eines neuen Produkts umsonst waren, sind aufgrund dieser ausführlichen Testung deutlich geringer. Das heißt Sie investieren nur in Produkte, für die es wirklich einen Markt gibt.

Kostengünstige Testphase

Da Sie sich auf die Kernfunktionen Ihres Produkts fokussieren, ist die Produktion eines Minimum Viable Products nicht besonders kostspielig. So ist Ihre erste Investition geringer, als wenn sie sofort das fertige Endprodukt entwickeln und produzieren würden. Damit vermeiden Sie hohe Verluste, falls sich im Laufe der Testphase herausstellt, dass es doch keinen Markt für Ihre Idee gibt.

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Schneller Launch

Neben Kosten sparen Sie auch wertvolle Zeit, wenn Sie sich auf die Entwicklung eines Produkts mit den wichtigsten Kernfunktionen konzentrieren. So können Sie mit dem MVP Ihre Idee schnell auf den Markt bringen und so Wettbewerber abhängen. Gleichzeitig können Sie flexibler auf einen schwankenden Markt und neue Kundenbedürfnisse reagieren.

Agile Produktentwicklung

Auf Basis des frühzeitigen Feedbacks der Early Adopters können Sie Ihre ursprünglichen Annahmen leicht überprüfen und so Ihre Idee auf die Anforderungen des Markts anpassen. Nachdem Sie mehrere MVPs entwickelt und getestet haben, verfügen Sie über wertvolle Einblicke in die Meinungen Ihrer Kunden und können genau das richtige Endprodukt auf den Markt bringen.

Gesteigerte Effizienz

Insgesamt arbeiten Sie mit MVPs sehr effizient, da Sie mit einem minimalen Aufwand – sowohl in Bezug auf Kosten als auch Zeit – einen maximalen Lernerfolg erreichen und diesen für Ihre Markteinführung nutzen können.

Erfolgsbeispiel: Zappos

Der Onlineshop Zappos ist heute ein E-Commerce-Riese, der sich auf den Verkauf von Schuhen spezialisiert hat. Bei der Gründung im Jahr 1999 war noch nicht klar, ob Menschen überhaupt Interesse daran haben, Schuhe online zu kaufen. Daher begann der Gründer Nick Swinmurn als MVP damit, Schuhe in lokalen Schuhgeschäften zu fotografieren und auf einer Webseite hochzuladen. Wenn ein Kunde einen Schuh online bestellte, ging Swinmurn in den Laden, kaufte den gewünschten Schuh und versendete ihn an seinen Kunden. Nachdem das Unternehmen erkannt hatte, dass es einen Markt für ihre Idee gibt, haben sie einen richtigen Online-Shop, also das fertige Endprodukt aufgebaut.

Fazit: Mit dem MVP optimierte Produkte auf den Markt bringen

Über den Einsatz eines Minium Viable Products sparen Sie Zeit und Geld. Gleichzeitig stellen Sie sicher, dass es einen Markt für Ihre Idee gibt und Ihr Produkt auch die Anforderungen der Kunden erfüllt. So senken Sie Ihr Risiko erheblich und können sicherstellen, dass Sie das richtige Produkt für den Markt entwickeln. Damit steigt langfristig Ihr Erfolg und Sie können sich von Ihrer Konkurrenz absetzen.

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FAQ

Wofür steht MVP?

MVP steht für Minimum Viable Product und beschreibt ein nutzbares Produkt mit minimalen Funktionen. Es ist also nur mit den wichtigen Kernfunktionen ausgestattet, weshalb es mit geringem Aufwand herzustellen ist. Das MVP fungiert als erste Version eines neuen Produkts und soll die Möglichkeit geben, frühzeitig Feedback einzuholen und so Risiken für den Launch eines neuen Produkts zu minimieren.

Wie entwickelt man ein MVP?

Der Prozess zur Entwicklung eines MVP besteht aus 4 Schritten:

  1. Kernfunktionen definieren
  2. Auf der Basis der Kernfunktionen erste Version des MVPs entwickeln
  3. Vermarktung des MVPs
  4. Feedback einholen und MVP verbessern.

Was bringt ein MVP?

Die Nutzung eines MVPs bringt viele Vorteile mit sich. Unter anderem wird das Risiko bei dem Launch neuer Produkte minimiert, die Testphase ist vergleichsweise günstig und der Launch kann schneller stattfinden.

Maximilian Benning

Maximilian Benning

Mein Name ist Maximilian Benning und ich bin Management- & Technologieberater im Bereich Vertrieb und Kundenservice. Seit 2016 berate ich Kunden und Interessierte dabei, wie Sie Innovation in Ihren Alltagsprozessen erreichen und übertrage ihre Vision in umsetzbare Lösungen. Nach diversen Salesforce Zertifizierungen bringe ich ein umfassendes IT-Know-How in den Bereichen CRM, Datenanalyse und AI-Automation mit und befasse mich abseits meiner Kundengespräche vor allem mit neuen Trends aus Wirtschaft und IT.

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