Journey Builder: 6 Best Practices
Der Journey Builder in der Salesforce Marketing Cloud ist eines dieser Tools, das in Präsentationen für einen echten Wow-Effekt sorgen kann. In der benutzerfreundlichen Oberfläche ist schnell eine Journey zusammengeklickt, die Marketerträume wahr werden lässt. Zumindest in der Theorie.
In der Praxis steckt der Teufel meist im Detail, wobei viele Probleme durch eine richtige Herangehensweise im Vorfeld verhindert werden können. Aus unserer Erfahrung in der Einrichtung und Nutzung der Marketing Cloud haben wir 6 Best Practices kondensiert, die dabei unterstützen.
Stumpf ist Trumpf
Eine Journey sollte genau ein spezifisches Marketingziel verfolgen. Dieses Vorgehen erleichtert nicht nur die Messbarkeit der Marketingaktivitäten, es beugt auch vielen technischen Detailproblemen vor, die bei der Arbeit mit überkomplexen Journeys auftreten können. Im Laufe der Journey beispielsweise zwischen Begrüßung von Neukunden und Bewahrung von Altkunden zu unterscheiden und live zu segmentieren, ist inperformant und birgt viel Potenzial für Fehler. Wer möchte schon seine langjährigen Kunden als Neukunden willkommen heißen, nur weil ein Kriterium nicht richtig greift?
Nichts inspiriert mehr, als ein weißes Blatt
Bevor Sie damit beginnen, Ihre Journey im Journey Builder umzusetzen, sollten Sie die Journey im ersten Schritt einmal skizzieren. Das hilft enorm dabei, den Fokus auf dem Design der Journey zu halten und sich nicht vom bedienten Tool ablenken zu lassen. Im Optimalfall haben Sie auch alle Daten und Inhalte vorbereitet, bevor Sie im Journey Builder ans Werk gehen.
Klein anfangen, dann groß aufziehen
Erstellen Sie zuerst einfache Journeys und lassen Sie diese mit geringen Datenmengen laufen, um Ihren Ansatz zu testen und grundlegende Kennzahlen zu sammeln, bevor Sie zusätzliche Komplexität hinzufügen. Es ist ärgerlich und im Zweifel teuer, komplexe Einstein Splits einzubauen, die aufgrund falscher Grundannahmen nie zum Zuge kommen. Häufig lassen sich aus anfänglichen Prototypen Erkenntnisse gewinnen, die das Design der Journey grundlegend beeinflussen.
Timing ist alles
Sie sollten nicht nur die Gesamtlänge der Journey oder die Zeiten zwischen den einzelnen Aktivitäten im Blick haben, sondern auch Länge und Startzeit der Datenaktivitäten. Nur durch sauber aufeinander eingestellte Automatisierungen und Datenaktualisierungen ist sichergestellt, dass in der Journey immer die benötigten Daten vorhanden sind.
Die IT im Griff haben
Die beste Journey der Welt ist wertlos, wenn sie nicht mit den richtigen Kontaktdaten gespeist wird. In den meisten Fällen kommen die Daten über ein Drittsystem in die Marketing Cloud. Sind die Integrationen und der Journey zugrundeliegenden Automationen nicht richtig eingerichtet, kann es schnell dazu kommen, dass unerwünschte Daten in der Journey auftauchen.
Know your Data
Ebenso sollte bei der Gestaltung der Journey darauf geachtet werden, ob Eintritts- und Beendigungskriterien oder Entscheidungssplits auf die Daten der Journey oder der Data Extension schauen – es kann schnell vorkommen, dass die Journey-Daten veraltet sind und beispielsweise die Info über den Opt-Out eines Kontakts nicht zeitnah in der Journey ankommt, wodurch dieser weiter kontaktiert wird. Deshalb ist es elementar, das Datenmanagement im Griff zu haben.
Fazit
Wie so oft im Leben gibt es keine Blaupause für die perfekte Journey – unsere Best Practices stellen eher Hygienefaktoren dar, die für ein erfolgreiches Setup erfüllt sein sollten. In den Gesamterfolg einer automatisierten Marketingkampagne in Form des Return on Invest, spielen neben einer gelungenen Journey außerdem zahlreiche weitere Faktoren rein – aber genau das macht die Thematik der Marketingautomatisierung so spannend! Und mal ehrlich: Am Ende gibt es für das Marketer-Herz doch nichts schöneres, als eine erfolgreiche Marketingkampagne zu analysieren – der Einsatz lohnt sich also.